Förderung von Künstlicher Intelligenz


Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren eine neue Reifephase erreicht und entwicklt sich zum Treiber der Digitalisierung und Autonomer Systeme in allen Lebensbereichen
Die Bundesregierung unterstreicht unter anderem, dass sie sich in der Pflicht sehe, eine verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Nutzung von KI in Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Wirtschaft, Staat und der Zivilgesellschaft voranzubringen



Die Deutsche Bundesregierung wird bis Ende November dieses Jahres eine Strategie Künstliche Intelligenz (KI) erarbeiten und diese auf dem Digitalgipfel 2018 in Nürnberg öffentlich vorstellen. Die Bundesregierung möchte sowohl Forschung und Entwicklung als auch Anwendung von KI in Deutschland und Europa auf ein weltweit führendes Niveau bringen und dort halten. Deutschland soll zum weltweit führenden Standort für KI werden, insbesondere durch einen umfassenden und schnellen Transfer von Forschungsergebnissen in Anwendungen sowie die Modernisierung der Verwaltung. "Artificial Intelligence (AI) made in Germany" soll zum weltweit anerkannten Gütesiegel werden.

Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Unterrichtung (19/3564). Künstliche Intelligenz habe in den letzten Jahren eine neue Reifephase erreicht und entwickle sich zum Treiber der Digitalisierung und Autonomer Systeme in allen Lebensbereichen. Staat, Gesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft seien aufgefordert, sich den Chancen und Risiken der KI zu stellen. Die Bundesregierung sei dabei bestrebt, die KI in sämtlichen Politikfeldern aktiv mitzugestalten.

Die aktuellen Fortschritte der KI insbesondere im Bereich des maschinellen Lernens basierten auf dem exponentiellen Zuwachs an Leistungsfähigkeit der Hardware und deren Nutzung für die Bearbeitung von großen Datenbeständen. Deutsche Forschungseinrichtungen zählten schon seit langem zu den besten Zentren der Welt. KI finde zunehmend in der Breite den Weg aus der Forschung in die Anwendung in der Wirtschaft.

Die Bundesregierung unterstreicht unter anderem, dass sie sich in der Pflicht sehe, eine verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Nutzung von KI in Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Wirtschaft, Staat und der Zivilgesellschaft voranzubringen. Auf der Grundlage europäischer Werte wie der Unantastbarkeit der Menschenwürde, der Achtung der Privatsphäre und des Gleichheitsgrundsatzes sollen die Potentiale der neuen Technologie gehoben werden.

Es soll eine europäische Antwort auf datenbasierte Geschäftsmodelle und neue Wege der datenbasierten Wertschöpfung gefunden werden, die der hiesigen Wirtschafts-, Werte- und Sozialstruktur entspreche. Die sehr gute wissenschaftliche Basis der KI in Deutschland soll verbreitert und mit vielversprechenden anderen technologischen Entwicklungen und Anwendungen verknüpft werden, um neue Anwendungen in verschiedenen Branchen, der öffentlichen Verwaltung und in gesellschaftlichen Bereichen zu erschließen. Deutschland soll seine gute Position in der KI-Forschung auch zusammen mit europäischen Partnern und Technologieführern zu einer Spitzenposition ausbauen.

Die Bundesregierung strebt an, Deutschland zu einem attraktiven Forschungs- und Wirtschaftsstandort für KI-Expertinnen und -Experten aus dem In- und Ausland zu machen, der die weltweit klügsten Köpfe im Bereich KI anzieht und hält. Die Ausbildungskapazitäten im KI-Bereich sollen deutlich ausgeweitet werden. Die Wertschöpfung soll aus der Anwendung von KI erzeugt und der Nutzen von KI für die Bürger in den Fokus der Bemühungen gestellt werden - sowohl auf der persönlichen, individuellen Ebene als auch auf der gesellschaftlichen.

Insbesondere sollen veränderungsbedingte Risiken minimiert werden, Systeme überprüfbar gemacht und unzulässige Diskriminierungen unterbunden werden. Im Hinblick auf den Einsatz von KI in der Arbeitswelt will sich die Bundesregierung für eine menschenzentrierte Entwicklung und Nutzung von KI-Anwendungen einsetzen. Die Erwerbstätigen sollen bei der Entwicklung von KI-Anwendungen in den Mittelpunkt gestellt werden und die Entfaltung ihrer Talente, ihrer Selbstbestimmtheit, Sicherheit und Gesundheit gefördert werden. (Deutsche Bundesregierung: ra)

eingetragen: 04.08.18
Newsletterlauf: 14.09.18


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • Bitcom lobt und kritisiert Kryptopolitik

    Der Branchenverband Bitcom warnt davor, dass Deutschland seine gute Ausgangsposition im Bereich der Kryptowirtschaft nicht aufs Spiel setzen solle. In einer öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses zum Finanzmarktdigitalisierungsgesetz (20/10280) sagte Bitcom-Vertreter Benedikt Faupel: "Der Standort Deutschland hat gute Voraussetzungen, ich erinnere an die Blockchain-Strategie."

  • Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte

    Der Kulturausschuss hat sich in einem öffentlichen Fachgespräch mit den Chancen und Risiken des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz im Medienbereich auseinandergesetzt. Geladen hatte er Sachverständige von Gewerkschaften, Berufsverbänden, Unternehmen und aus der Wissenschaft.

  • Modernisierung des Postrechts

    In einer Anhörung beschäftigten sich neun Sachverständige mit dem Entwurf eines Gesetzes der Bundesregierung zur Modernisierung des Postrechts (20/10283). Dieses beinhalte eine "grundlegende Novellierung des Postrechts", schreibt die Bundesregierung zu dem Entwurf.

  • Einnahmen aus dem Energiekrisenbeitrag

    Die im Zuge des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine massiv gestiegenen Preise für Erdgas, Wärme und Strom haben zeitweise eine existenzbedrohende Belastung für die Bevölkerung und Unternehmen in Europa und nicht zuletzt in Deutschland dargestellt. Dabei sorgten das Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz (EWPBG) und das Strompreisbremsegesetz (StromPBG) für eine zeitlich befristete, schnelle Entlastung in der Breite der Bevölkerung und der Unternehmen in Deutschland, welche durch ihre konkrete Ausgestaltung die Anreize zum Energiesparen aufrechterhalten hat.

  • Soziale und ökologische Nachhaltigkeit

    Eine nachhaltige Künstliche Intelligenz (KI) braucht politische Rahmenbedingungen. Das machte Kilian Vieth-Ditlmann, stellvertretender Leiter des Policy- & Advocacy-Teams bei der AW AlgorithmWatch gGmbH während eines öffentlichen Fachgespräches im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung deutlich. Als ersten Schritt bewertete er die im EU-Parlament verabschiedete KI-Verordnung.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen