Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Aktueller Ombudsmannbericht liegt vor


Bankenverband: "Verbraucher müssen Meinungsverschiedenheiten mit ihrer Bank ausräumen können, ohne gleich ein teures und aufwändiges Gerichtsverfahren angehen zu müssen"
Im vergangenen Jahr sind bei der Kundenbeschwerdestelle des Bankenverbandes 8.268 Beschwerden eingegangen


(17.09.12) - "Es ist das Hauptanliegen unserer Ombudsleute, verloren gegangenes Vertrauen zwischen Kunden und ihrer Bank wiederherzustellen", stellt Andreas Schmitz, Präsident des Bankenverbandes, bei der Vorstellung des Ombudsmannberichts 2011 fest. "Verbraucher müssen Meinungsverschiedenheiten mit ihrer Bank ausräumen können, ohne gleich ein teures und aufwändiges Gerichtsverfahren angehen zu müssen." Ein unbürokratisches, transparentes und unentgeltliches Verfahren sei ein zentraler Baustein der Verbraucherpolitik der privaten Banken. Schmitz: "Die gute Annahme durch die Kunden zeigt uns, dass sich dies auch unter außergewöhnlichen Belastungen wie der Finanzmarktkrise bewährt hat."

Im vergangenen Jahr sind bei der Kundenbeschwerdestelle des Bankenverbandes 8.268 Beschwerden eingegangen. Der Grund für den im Vergleich zu den Vorjahren sprunghaften Anstieg - in den Jahren 2009/2010 lag der Beschwerdeeingang jeweils um 6.500 Eingaben – ist das Auslaufen einer im Jahre 2001 erlassenen Übergangsregelung im Verjährungsrecht am 31. Dezember 2011. Viele Kunden wollten - meist vertreten durch Anwälte – die Tatsache nutzen, dass ein laufendes Ombudsmannverfahren die Verjährung hemmt und haben deshalb alte Forderungen gegen Banken kurz vor dem Jahresende 2011 noch in das Verfahren eingebracht. Sieht man von diesem Sondereffekt im Dezember einmal ab, sind die Beschwerdezahlen im Vergleich zu den Vorjahren rückläufig. "Hier zeigen sich erste Zeichen der Entspannung nach den besonderen Herausforderungen in der Hochphase der Finanzmarktkrise", bewertet Schmitz diese Entwicklung.

Im vergangenen Jahr bezogen sich noch mehr als die Hälfte aller Fälle auf die Anlageberatung. Bis Ende Juli 2012 ist der Anteil der Beschwerden im Anlagebereich – rund 38 Prozent gegenüber 55 Prozent im Vorjahr – aber deutlich rückläufig.

Nach dem Wertpapiergeschäft betrafen 2011 die meisten Unstimmigkeiten das Kreditgeschäft (20 Prozent der eingegangenen Beschwerden). Es folgen Meinungsverschiedenheiten im Zahlungsverkehr mit rund 17 Prozent. Schmitz: "Die Zahlen spiegeln auch die hohe Akzeptanz des Verfahrens zur Streitschlichtung wider. Der Bekanntheitsgrad hat nicht zuletzt durch das Internet und durch vielfältige Informationen der Banken zugenommen." So weisen die Banken auch selbst in ihren Geschäftsbedingungen auf das Ombudsmannverfahren hin und der Bankenverband berichtet kontinuierlich darüber.

Nachdem es inzwischen zahlreiche Streitschlichtungsverfahren gibt, müssen die Kunden allerdings zunehmend darauf achten, ob die wesentlichen Merkmale für eine wirksame Schlichtung durch einen Ombudsmann auch erfüllt werden. Schmitz: "Wo Ombudsmann drauf steht, muss auch Ombudsmann drin sein. Die Ombudsleute des Bankenverbandes entscheiden eigenhändig, unabhängig und bis 5.000 Euro für die Banken verbindlich. Dieses Maß an Verbraucherservice wird immer noch von einer großen Zahl anderer Systeme in der Finanzwirtschaft nicht geboten."

Der Tätigkeitsbericht 2011 enthält neben der Statistik auch eine repräsentative Auswahl von Schlichtungssprüchen der Ombudsleute. Der Bericht sowie Informationsbroschüren für Verbraucher zum Verfahren können kostenlos heruntergeladen oder per Post bezogen werden. (Bundesverband deutscher Banken: ra)

Bankenverband: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Europäische Kommission

  • Angleichung der Schweiz an das EU-Recht

    Die Europäische Kommission unternahm einen wichtigen Schritt, um die Beziehungen zwischen der EU und der Schweiz zu stärken und auszubauen. Sie unterbreitete dem Rat Vorschläge zur Genehmigung der Unterzeichnung und des Abschlusses eines umfassenden Pakets von Abkommen, das einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Ratifizierung eines modernisierten Rahmens für die Zusammenarbeit darstellt.

  • Achtes illustratives Nuklearprogramm

    Die Umsetzung der Pläne der Mitgliedstaaten in Bezug auf die Kernenergie wird erhebliche Investitionen in Höhe von rund 241 Mrd. EUR bis 2050 erfordern, sowohl für die Verlängerung der Lebensdauer bestehender Reaktoren als auch für den Bau neuer Großreaktoren. Zusätzliche Investitionen sind für kleine modulare Reaktoren (SMR), fortgeschrittene modulare Reaktoren (AMR) und Mikroreaktoren erforderlich, und die Kommission hat in ihrem achten illustrativen Nuklearprogramm (PINC) die Fusion für die längerfristige Zukunft bewertet.

  • Änderungen bei den DAWI-Vorschriften

    Die EU-Kommission ersucht um Rückmeldungen zu einer Überarbeitung der Beihilfevorschriften für Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse (DAWI), die dem Mangel an erschwinglichem Wohnraum entgegenwirken soll. Zur Überbrückung der Investitionslücke für erschwinglichen Wohnraum bedarf es großer Investitionen. Staatliche Beihilfemaßnahmen können einen Anreiz für die erforderlichen Investitionen bieten.

  • Glaubwürdige Wettbewerber

    Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Intelsat Holdings S.à r.l. ("Intelsat") durch SES S.A. ("SES") ohne Auflagen nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Nach Prüfung des Vorhabens kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass der Zusammenschluss keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gibt.

  • Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung

    Die Europäische Kommission hat ihre Liste der Länder und Gebiete mit hohem Risiko aktualisiert, die strategische Mängel in ihren nationalen Systemen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufweisen. EU-Einrichtungen, die unter den AML-Rahmen fallen, müssen bei Transaktionen, an denen diese Länder beteiligt sind, verstärkte Wachsamkeit walten lassen. Dies ist wichtig, um das Finanzsystem der EU zu schützen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen