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Energielabel soll verständlicher werden


Umfragen zeigen, dass Verbraucher das Energielabel nicht mehr verstehen, das die Energieeffizienz-Klasse A+ bereits als schlechte Geräteklasse auszeichnet
Ziel der Änderung sind aussagekräftige Stufen, mit denen Verbraucher auf Anhieb ihre Kosten- und Energiesparpotenziale einschätzen können

(20.08.15) - Die Europäische Kommission will, dass das Energielabel verständlicher wird. Viele Verbraucher verstehen die Aussagen des Labels nicht. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) unterstützt die Pläne, fordert aber zusätzliche Regelungen für den Übergang. Auch die Vorschläge der EU-Kommission für einen einheitlichen europäischen Strommarkt sind noch ausbaufähig.

Umfragen zeigen, dass Verbraucher das Energielabel nicht mehr verstehen, welches die Energieeffizienz-Klasse A+ bereits als schlechte Geräteklasse auszeichnet. Die neue Verordnung sieht vor, dass alle Produkte wieder auf eine Skala von A-G zurückgestuft werden. Alle A+++-Stufen entfallen. Die siebenstufige Farbskala bleibt bestehen.

Der vzbv fordert schon lange eine Rückkehr zum ursprünglichen System mit einer einheitlichen und leicht verständlichen Skala, die für alle Geräte gilt. "Die Vorschläge der EU-Kommission zur Reform des Energielabels werden dazu beitragen, dass Verbraucher energieeffiziente Produkte besser erkennen können. Die Klasse A steht dann wieder für ein gutes und effizientes Produkt", sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv.

Probleme bei der Rückstufung
Ziel der Änderung sind aussagekräftige Stufen, mit denen Verbraucher auf Anhieb ihre Kosten- und Energiesparpotenziale einschätzen können. Allerdings wird die erste Rückstufung sehr deutlich ausfallen, um nicht im nächsten Jahr eine erneute Überarbeitung zu riskieren. Das kann dazu führen, dass A+++-Geräte zum Beispiel in Zukunft nur noch C sind.

Auch treten die Neuerungen nicht gleichzeitig für alle Produktgruppen in Kraft. So kann es zunächst passieren, dass Waschmaschinen das neue Label mit A bis G tragen, an TV-Geräten aber noch das alte Label mit der Bestklasse A+++ klebt. Erst im Jahr 2022 werden wahrscheinlich alle Produkte das neue Label tragen. Klaus Müller sagte: "Die Gestaltung des Übergangs wird zweifelsohne eine kommunikative Herausforderung. Es braucht gute begleitende Informationen, um Verbrauchern zu erklären, warum ein C-Gerät besser als ein A++-Gerät ist. Unterschiedliche Label-Typen können dabei für zusätzliche Verwirrungen sorgen. Ein Umlabeln aller Geräte im Handel würde Verbrauchern den Übergang erheblich erleichtern."

Sonderregeln für Großgeräte
Der vzbv begrüßt auch die Sonderregeln für große Geräte innerhalb einer Produktgruppe, also die 10-Kilo-Waschmaschine oder den 50-Zoll Fernseher. Diese sollen nicht mehr leichter gute Effizienzklassen bekommen als kleine und vergleichsweise sparsame Geräte. Ein weiterer Meilenstein ist die Einführung einer Datenbank, die in Zukunft mehr Informationen zu am Markt verfügbaren Geräten bieten soll.

Einheitlicher europäischer Strommarkt
Daneben hat die Europäische Kommission auch Pläne für ein europäisches Strommarktdesign vorgestellt. Um das hohe Niveau an Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten, sollen Stromangebot und Stromnachfrage stärker flexibilisiert werden. Zudem sollen die Märkte in Europa enger zusammen wachsen. Der vzbv begrüßt, dass sich auch die Kommission skeptisch gegenüber der Einführung von Kapazitätsmärkten äußert, hätte sich aber eine deutlichere Ablehnung gewünscht. "Kapazitätsmärkte bergen ein enormes Kostenrisiko für die Stromverbraucher und bremsen die Energiewende", so Klaus Müller.

Die Energieverbrauchskennzeichnung und das europäische Strommarktdesign sind Bestandteile der Europäischen Energieunion. (Verbaucherzentrale Bundesverband: ra)

Verbraucherzentrale Bundesverband: Steckbrief

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