Patientensicherheit sei für AOK ein Fremdwort


Der Pharmakologe Professor Dr. Dieter Adam von der DGbG kritisiert: AOK mutiere zum Discounter in der Gesundheitsversorgung
Rabattverträge der AOK würden die Gesundheit gefährden


(07.07.09) - Die Deutsche Gesellschaft für bürgerorientierte Gesundheit e.V. (DGbG) übt in einer Presseerklärung harsche Kritik an der AOK: Es geht um die Rabattverträge, die zur Folge haben könnten, dass ein Patient ein Arzneimittel für eine Erkrankung verordnet bekäme, für das aber das Medikament gar nicht zugelassen sei, glaubt die DGbG:

"Eigentlich lesen sich die Pressemitteilungen der AOK sehr gut: Einsparungen in Millionenhöhe durch Rabattverträge mit der Pharmaindustrie. Der Bürger ist über die Einsparungen begeistert - weil er die Auswirkungen nicht kennt. Denn die können für die eigene Gesundheit fatal sein.

So vergab die AOK bei den aktuellen Rabattverträgen Zuschläge für Medikamente, die nicht für alle Anwendungsgebiete des jeweiligen Wirkstoffes zugelassen sind. Nach Ansicht der AOK können pharmakologische Wirkstoffe vom Arzt verordnet werden, die aber für das jeweilige Krankheitsbild gar nicht zugelassen sind. Der Wirkstoff deckt unter Umständen nicht die ganze Indikationsbreite ab, so Christian Splett von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände, ABDA, Berlin.

In der Praxis sollen zukünftig Medikamente gegen Krankheiten verordnet werden, obwohl auf dem Beipackzettel nicht einmal die Erkrankung erwähnt ist, gegen die das Medikament eingesetzt werden kann.

Die möglichen medizinischen Auswirkungen werden von der AOK einfach vom Tisch gefegt, so Professor Dr. Dieter Adam von der Deutschen Gesellschaft für bürgerorientierte Gesundheit e.V.(DGbG) Berlin.

Die gesamte neue Problematik der Arzneimittelversorgung ist den Bürgern gar nicht bekannt. Vom Arzt verordnete Medikamente sollen vom Apotheker immer gegen das billigste Medikament ausgetauscht werden, egal ob der Patient dieses Präparat verträgt oder nicht. Auf den Rücken der Patienten sollen nun die Rabattarzneimittel nochmals ausgetauscht werden. Die Indikation spielt für die AOK keine Rolle, sondern nur der Wirkstoff. So bekommt der Patient ein Arzneimittel für eine Erkrankung verordnet, für das aber das Medikament gar nicht zugelassen ist, so auch der Pharmakologe Adam von der DGbG.

Das sind unhaltbare Zustände die zu Lasten der Patienten gehen. Von Einsparungen kann keine Rede sein, denn Experten rechnen schon heute mit Verwechslungen von Medikamenten, weil sehr viele Bürger überfordert sind. So sind Fehleinnahmen und sogar Tablettenvergiftungen nicht auszuschließen, warnt Prof. Adam.

Die Gesundheitskasse AOK hat den Bezug zur Realität verloren. Es werden der Öffentlichkeit Einsparungen vorgegaukelt, die keine sind und die AOK mutiert immer mehr zu einem Discounter in der Gesundheitsversorgung und tritt die Patienteninteressen mit Füßen."
(DGbG: ra)

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