Schutz geltenden Urheber- und Verwertungsrechts


Piratenpartei kommentiert Kommunikation der US-Regierung zum Thema digitales Urheberrecht und unterstützt Aktivitäten von The Pirate Bay
Aus den Dokumenten geht ebenfalls hervor, dass die IIPA auch am umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP beteiligt ist

(05.08.14) - In der bei der digitalen Bibliothek Cryptome in Auszügen veröffentlichten Kommunikation zwischen der International Intellectual Property Alliance (IIPA) und der im US-Handelsministerium angesiedelten International Trade Administration (ITA) geht es im Wesentlichen um den internationalen Schutz des geltenden Urheber- und Verwertungsrechts, dessen Erweiterung und um die Identifizierung des so genannten Piratenuniversums. Dabei handelt es sich um Menschen, die digitale Inhalte im Internet tauschen und verbreiten ohne eigene kommerzielle Interessen zu verfolgen.

Stefan Körner, Bundesvorsitzender der Piratenpartei, kommentiert:
"Mit unglaublicher Unverfrorenheit behaupten die Vertreter der Musik- und Filmindustrie, nur die rigorose Durchsetzung eines Rechts am geistigen Eigentum könne einen massiven Verlust von Arbeitsplätzen verhindern. Hier wird jedoch deutlich, dass selbst die Verwertungsindustrie genau weiß, dass die Verbreitung von Musik und Filmen im Netz keinesfalls den Gewinn der Kunstschaffenden schmälert. Ganz im Gegenteil: Der Werbeeffekt durch die Verbreitung im Internet hat zu einer deutlichen Absatzsteigerung von Musik- und Filmträgern geführt. Wir fordern die Unternehmen auf, ihre Kampagnen zur Kriminalisierung der Nutzer einzustellen."

Hierbei werden Internetnutzer von der Copyright-Lobby systematisch erfasst und instrumentalisiert. Laut einer von der IIPA in Auftrag gegebenen Studie werden weltweit über 430 Millionen Menschen als Teil des "Piratenuniversums" von der IIPA identifiziert und kriminalisiert.

Aus den Dokumenten geht ebenfalls hervor, dass die IIPA auch am umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP beteiligt ist. Die freie Verbreitung digitalisierter Kulturgüter (also vor allem Musik und Filme) wird als geschäftsschädigend gebrandmarkt. Hierbei stützen sich die Verfechter einer rigiden Copyright-Gesetzgebung auf Studien, die längst widerlegt sind.

Kristos Thingilouthis, Politischer Geschäftsführer der Piratenpartei, ergänzt:
"Aus den von Cryptome veröffentlichten Dokumenten geht eindeutig hervor, dass The Pirate Bay der IIPA noch immer ein Dorn im Auge ist. Das bestätigt uns Piraten darin, The Pirate Bay auch weiterhin bei ihren Aktivitäten zu unterstützen. Als Dank für das Engagement der beiden Betreiber, Peter Sunde (alias brokep) und Gottfrid Svartholm Warg (alias Anakata), das sie ihre Freiheit kostete, werden wir die in den Dokumenten enthaltenen Links zu Streaming-Services und Filehostern in unserem Wiki veröffentlichen. Die Liste wird auch auf unserer Bundeswebseite verlinkt werden. An dieser Stelle geht auch ein herzliches Dankeschön an die IIPA für die Zusammenstellung der Listen. Dieser Versuch, die Piraten-Bewegung weltweit zu katalogisieren, wird für gute Unterhaltung sorgen."
(Piratenpartei: ra)


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