
Digitalisierung der Rechtsabteilung
Benchmarkstudie 2025: Rechtsabteilungen übernehmen zunehmend strategische Verantwortung
41 Prozent der Rechtsabteilungen nutzen inzwischen Software für das Management des Vertragslebenszyklus (CLM) – 56 Prozent der juristischen Teams setzen generative KI ein
Wolters Kluwer Legal Software hat die Ergebnisse der dritten jährlichen Benchmarkstudie zur Digitalisierung der Rechtsabteilung veröffentlicht. Zwischen März und April 2025 wurden dafür über 700 Unternehmensjuristen in Europa und den USA befragt – 21 Prozent davon aus Deutschland.
Der Bericht 2025 zeigt, wie sich Rechtsabteilungen weiterentwickeln, um den Anforderungen einer zunehmend strategischen Rolle im Unternehmen gerecht zu werden. In der dritten Ausgabe liegt der Fokus verstärkt darauf, wie Unternehmensjuristen steigende Arbeitsbelastungen bewältigen, neue Technologien integrieren und gezielt auslagern – alles mit dem Ziel, ihre strategische Ausrichtung zu stärken.
Sergio Liscia, Vice President der Legal Software Business Unit bei Wolters Kluwer, sagte: "Die neue Benchmarkstudie zeigt, wie sich Rechtsabteilungen um ihre Kernaufgaben wie Vertrags- und Unternehmensmanagement herum strukturieren und gleichzeitig Verantwortung in Bereichen wie ESG und Hauptversammlungsmanagement übernehmen. Dies unterstreicht den wachsenden Umfang ihrer Aufgaben und die Tatsache, dass sich die Rechtsabteilungen von Unternehmen weiterentwickeln und innovative Tools und moderne Ansätze nutzen, um ihre Rolle innerhalb der breiteren Unternehmenslandschaft neu zu definieren."
Die Digitalisierung beschleunigen: CLM und KI auf dem Vormarsch
Die Benchmarkstudie 2025 belegt einen weiter zunehmenden digitalen Reifegrad juristischer Arbeitsprozesse. Rechtsabteilungen investieren verstärkt in spezialisierte Softwarelösungen – vor allem im Vertrags- und Beteiligungsmanagement.
• >> Die Nutzung von CLM-Software stieg von 33 Prozent im Jahr 2024 auf 42 Prozent.
• >> Der Einsatz allgemeiner Tools wie Google Drive oder SharePoint für die Vertragsverwaltung ging von 46 Prozent auf 33 Prozent zurück.
• >> 7 Prozent der Abteilungen arbeiten – wie im Vorjahr – noch immer mit Papierarchiven.
Dabei wird eine digitale Kluft sichtbar: Während einige Rechtsabteilungen ihre digitale Transformation gezielt beschleunigen, stagnieren andere.
Auch Künstliche Intelligenz verändert zunehmend die Arbeitsweise in der Rechtsabteilung:
• >> 60 Prozent der Befragten nutzen KI-Lösungen
• >> 56 Prozent setzen generative KI ein
• >> 14 Prozent verwenden spezialisierte KI-Tools für das Vertragsmanagement – darunter Legisway oder vergleichbare Marktangebote
Beim Beteiligungsmanagement setzen 34 Prozent der Abteilungen auf spezielle Technologien – unabhängig von der Anzahl verwalteter Einheiten. Selbst unter jenen mit weniger als 50 Einheiten greifen bereits 25 Prozent auf solche Tools zurück.
Legal-Tech-Budgets wachsen – vor allem bei digitalen Vorreitern
Die für Rechtstechnologie bereitgestellten Budgets steigen weiter an:
• >>16 Prozent der Rechtsabteilungen verfügen heute über ein Technologiebudget von mehr als 50.000 Euro, gegenüber 11 Prozent im Jahr 2024 und 8 Prozent im Jahr 2023.
• >> Gleichzeitig berichten 34 Prozent der Befragten, über kein spezifisches Budget für digitale Transformation zu verfügen
Das deutet auf eine wachsende Kluft bei der Einführung von Technologien hin: Während fortschrittliche Abteilungen ihre Investitionen ausweiten, verharren andere auf dem bisherigen Stand.
Ein breites Aufgabenspektrum erfordert strukturierte Abläufe und Outsourcing
Rechtsabteilungen sind weiterhin führend in Bereichen wie Vertragsmanagement (81 Prozent) und Beteiligungsmanagement (71 Prozent) (die bereits stark digitalisiert sind), Verwaltung von Rechtsausgaben (71 Prozent), Compliance (73 Prozent) und Rechtsberatung (84 Prozent).
• >> 62 Prozent der Rechtsabteilungen sind zudem für die Verwaltung von Hauptversammlungen zuständig.
• >> ESG-Themen werden in 35 Prozent der Fälle von den Rechtsabteilungen behandelt; in 50 Prozent der Fälle übernimmt eine andere interne Abteilung die Führung.
Bei der Auslagerung juristischer Aufgaben bleiben klassische Anwaltskanzleien die erste Wahl:
• >> 85 Prozent der Rechtsabteilungen haben im vergangenen Jahr traditionelle Anwaltskanzleien engagiert, wobei diese Partnerschaften durchschnittlich 37 Prozent des Rechtsbudgets ausmachen.
• >> Rechtsstreitigkeiten und geistiges Eigentum sind die am häufigsten ausgelagerten Bereiche, was auf den Bedarf an spezialisiertem Fachwissen (70 Prozent), eine externe Perspektive oder interne Kapazitätsengpässe zurückzuführen ist.
• >> Alternative Rechtsdienstleister werden nach wie vor nicht ausreichend genutzt: Nur 32 Prozent der Rechtsabteilungen geben an, sie im Jahr 2025 zu nutzen, bei einem durchschnittlichen Budgetanteil von 21 Prozent. (Wolters Kluwer Legal Software: ra)
eingetragen: 14.06.25
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