Compliance-Regeln für Mobile Computing


Mobile-Compliance: Deutsche zeigen sich bei BYOD restriktiv, Schweizer sind liberal und pragmatisch
Trotz steigender Herausforderungen haben 60 Prozent der europäischen Unternehmen keine langfristige Mobility-Strategie

(14.10.13) - Laut einer aktuellen Studie des Analyse- und Beratungsunternehmens Pierre Audoin Consultants (PAC) dürfte die Nachfrage nach Mobile-Device-, Application- und Content-Management (MxM)-Lösungen sowie begleitenden Beratungsdienstleistungen in den nächsten Monaten förmlich explodieren. Für die Studie wurden mehr als 320 ITK- und Mobility-Verantwortliche in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz befragt. Die Studie wurde unterstützt von AirWatch als Premium Sponsor sowie von Citrix, Cortado, Cosynus, T-Systems und Swisscom.

Trotz steigender Herausforderungen haben 60 Prozent der europäischen Unternehmen keine langfristige Mobility-Strategie. Obwohl Smartphones, Tablets und mobile Apps heute fester Bestandteil des Geschäftsalltags sind, gibt es in den meisten europäischen Unternehmen keine Strategie für den Umgang mit mobilen Technologien. In 60 Prozent der europäischen Unternehmen wird nach wie vor ad-hoc und abhängig vom aktuellen Bedarf über den Einsatz mobiler Endgeräte und Anwendungen entschieden. Selbst jedes zweite Großunternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern verfolgt keine längerfristige Mobility-Strategie. Ebenso gibt es in vielen Unternehmen bislang auch keine Regeln für den Umgang mit mobilen Endgeräten und den darauf genutzten Anwendungen und Daten.

"Kein Wunder, dass vor diesem Hintergrund nur jeder zweite ITK-Verantwortliche sein Unternehmen heute für die wachsenden Herausforderungen im Mobility-Segment für hinreichend gerüstet hält", kommentiert Dr. Andreas Stiehler, Principal Analyst bei PAC und Lead Analyst der Studie.

"Bring Your Own Device" (BYOD) und "Bring Your Own Application" werden meist schweigend toleriert
Vor allem die zunehmende Vielfalt mobiler Endgeräte und Anwendungen macht ITK-Verantwortlichen zu schaffen. Durchschnittlich kommen pro Unternehmen 2,4 verschiedene Betriebssysteme zum Einsatz. Ein wichtiger Grund dafür: Die geschäftliche Nutzung privater Endgeräte ist laut Studie auf dem Vormarsch. "Allerdings wird BYOD heute von den meisten Unternehmen eher schweigend hingenommen. Nur wenige versuchen bislang, diesen Trend proaktiv für sich zu nutzen", kommentiert Stiehler. Dabei belegen die Ergebnisse, dass BYOD die Produktivität und Motivation der Mitarbeiter durchaus steigert.

Auch die steigende Vielfalt mobiler Anwendungen hängt mit dem "Bring your own"-Trend zusammen. Denn zwei Drittel der Unternehmen lassen ihren Mitarbeitern bei der Nutzung mobiler Anwendungen freie Hand – also erlauben es ihnen, unreglementiert und nach Bedarf geschäftliche sowie private Anwendungen zu nutzen.

"Wer sich vor diesem Hintergrund nicht durch eine geeignete Lösung unterstützen lässt, der handelt in punkto Sicherheit und Administrationsaufwand grob fahrlässig", betont Stiehler.

Immenser Investitionsbedarf bei MxM-Technologien und –Services – Fokus auf mobile Datensicherheit und Integration
Dennoch: Nur jedes vierte Unternehmen hat bislang eine MxM-Lösung im Einsatz, und nur 15 Prozent der Unternehmen haben bislang die Sicherheit mobiler Daten durch eine entsprechende Lösung adressiert.

Der Großteil der Unternehmen hat den Nachholbedarf bereits erkannt. "Die berichteten Planzahlen lassen kurzfristig Zuwächse bei MxM-Lösungen im hohen zweistelligen Bereich erwarten. Dabei sind viele Unternehmen gegenüber Cloud-Angeboten sehr aufgeschlossen, was angesichts der hohen Dynamik im Mobility-Segment durchaus sinnvoll ist." Auch IT-Berater im Mobility-Umfeld werden laut Stiehler profitieren: "Deren Kundenzahl dürfte sich innerhalb der nächsten Monate sogar verdoppeln."

Oberste Priorität auf der Investitionsagenda der Unternehmen haben das Management und die Sicherheit mobiler Daten. Darüber hinaus verweist Stiehler auf einen weiteren Trend: "Das Mobility Management, einschließlich Rechte-, Zugriffs-, Ausgaben-, Lizenz- oder Content Management, muss raus aus der Nische und in ein gesamtheitliches IT-Management integriert werden." Bereits heute berichten ca. 40 Prozent der Unternehmen Handlungsbedarf in diesem Feld.

Sponsoren bestätigen PAC-Einschätzung
"Mobile Endgeräte und Apps gehören zunehmend zum Arbeitsalltag. Unternehmen müssen sicherstellen, dass betriebliche Mobility-Projekte sicher und Unternehmensinhalte durchgängig geschützt sind", erklärt Ian Evans, EMEA Managing Director bei AirWatch. "Obwohl - wie diese Studie aufzeigt - das Bewusstsein für Mobile Security-Angelegenheiten steigt, müssen sich viele Unternehmen nach wie vor erst mit wachsenden Sicherheitsanforderungen auseinandersetzen, bevor sie ihr Mobilitätspotential vollständig ausschöpfen können."

In Deutschland werden gerne Regeln aufgestellt, Franzosen setzen eher auf "Laissez-faire"
Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede in den untersuchten Ländern. So zeigt sich Großbritannien im europäischen Vergleich als Vorreiter sowohl in punkto BYOD als auch beim Einsatz von MxM-Lösungen. Auch bei der Akzeptanz von Mobility-Management-Lösungen aus der Cloud sind britische Unternehmen führend.

Compliance-Regeln für Mobile Computing
Deutsche Unternehmen sind dagegen führend im Aufstellen von Regeln. So wird in Deutschland besonders häufig die geschäftliche Nutzung privater Endgeräte verboten und die Nutzung von mobilen Applikationen streng reglementiert. Gleichzeitig zählt Deutschland aber auch zu den europäischen Vorreitern bei der Umsetzung von technischen Lösungen für das Mobility-Management: Rund 60 Prozent haben solche Lösungen im Einsatz oder planen dies in naher Zukunft. Dabei setzen sie jedoch nur vergleichsweise selten auf Cloud Computing-Lösungen.

Lesen Sie zum Thema "Cloud Computing" auch: SaaS-Magazin.de (www.saasmagazin.de)

Unternehmen in der Schweiz sind in punkto geschäftlicher Smartphone-Nutzung führend und zeigen sich mit Blick auf BYOD deutlich flexibler als z. B. deutsche Unternehmen. Allerdings zeigen sie sich vergleichsweise zurückhaltend bei der Umsetzung von MxM-Lösungen und bilden die größte Gruppe unter den Cloud-Verweigerern.

Französische Unternehmen präsentieren sich in dieser Untersuchung nahezu durchweg als "Nachreiter". Obwohl sie mobile Anwendungen durchaus schätzen, scheinen Chancen und Herausforderungen im Mobility-Management hier geringeres Gewicht zu besitzen als in anderen europäischen Ländern. (PAC: ra)

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Meldungen: Studien

  • Datenschutz als Innovations-Bremse

    Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Gefahr von Cyberattacken

    IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).

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    NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.

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    Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

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