Weiterhin ein Gefühl der Einsamkeit


Ein Viertel der deutschen Arbeitnehmer fühlt sich durch Remote-Arbeit stärker mit ihren Kollegen verbunden
Zunehmende Nutzung von "Schatten-IT"-Diensten birgt Sicherheitsrisiken



Eine Kaspersky-Studie hat ergeben, dass 60 Prozent der in Deutschland befragten Angestellten sich nicht isoliert fühlen, wenn sie aus der Ferne arbeiten. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) gab sogar an, remote besser mit ihren Kollegen kommunizieren zu können. Eine große Herausforderung für Arbeitgeber: Die weit verbreitete Nutzung von Kommunikationsdiensten, die nicht zu den offiziellen Unternehmenskanälen gehören, ermöglicht bessere Verbindungen, erhöht jedoch gleichzeitig auch die Risiken, die von unkontrollierten IT-Ressourcen ausgehen. Die epidemiologische Situation und die darauf folgenden Abriegelungsmaßnahmen rund um den Globus haben den Kommunikationsaspekt im Privat- und Arbeitsleben stark beeinflusst. Soziale Isolation sowie mangelnde Kommunikation mit Kollegen gehörten zu den am meistdiskutierten Bedenken von Mitarbeitern, die unternehmensextern tätig sind.

Kaspersky hat im Rahmen der Studie 4.303 IT-Mitarbeiter aus 31 Ländern befragt. Ziel war es herauszufinden, wie Unternehmen und Mitarbeiter es geschafft haben, sich an die neue Realität anzupassen; und wie die dadurch entstandenen Arbeitsformen langfristig mit dem Wohlbefinden der Mitarbeiter korrelieren. Während sich die Mehrheit erfolgreich an diese neue Form digitaler Kommunikation gewöhnt hat, gab eine beträchtliche Anzahl der Befragten (40 Prozent) an, sich durch diese neue Arbeitssituation noch immer einsam zu fühlen.

Ein Grund für die besseren Beziehungen zu den Kollegen, die von mehr als der Hälfte der weltweit befragten Arbeitnehmer angegeben werden, könnte die umfassende Nutzung von nicht vom Unternehmen freigegebenen Kommunikationsdiensten sein, die laut der Umfrage zugenommen hat. Die Kommunikation zu Arbeitszwecken über unternehmensfremde E-Mail-Dienste ist zwar in europäischen Ländern von 66 Prozent auf 63 Prozent gesunken, dafür ist jedoch die Nutzung nicht unternehmenseigener Messenger-Dienste von 56 Prozent auf 58 Prozent gestiegen; die Anwendung externer Ressourcenplanungssoftware wuchs von 42 Prozent auf 45 Prozent, von Webkonferenzplattformen von 79 Prozent auf 82 Prozent und die Nutzung sozialer Netzwerke von 62 Prozent auf 67 Prozent.

Die neue digitale Realität birgt Risiken für Unternehmen
Das Problem besteht darin, dass die weniger formelle Interaktion zwischen Kollegen über unternehmensfremde Mittel zwar die Kommunikation erleichtert und das Gefühl vermittelt, miteinander verbunden zu sein, gleichzeitig jedoch die Cyberrisiken für das Unternehmen erhöht. Die so genannten "Schatten-IT"-Dienste werden nicht von den IT-Abteilungen der Unternehmen eingesetzt und kontrolliert und können potenziell gefährlich sein.

"Mitarbeiter nutzen zusätzliche Tools in der Regel aus guten Gründen, und es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn sie versuchen, ihre Arbeit und Kommunikation bequemer zu gestalten", sagt Christian Milde, Geschäftsführer Central Europe bei Kaspersky. "Natürlich sind unternehmensfremde Dienste oder Anwendungen nicht zwingend maliziös (obwohl auch das möglich ist), aber Schatten-IT-Lösungen verwehren Sicherheits- oder IT-Spezialisten einen vollständigen Überblick über die digitale Infrastruktur des Unternehmens. Diese Situation führt zu einem erhöhten Risiko, da diese nicht genehmigten Tools von den firmeneigenen Sicherheitsexperten bei der Entwicklung von Bedrohungsmodellen, Datenflussdiagrammen und der Planung nicht berücksichtigt werden können. IT-Abteilungen kontrollieren deshalb auch nicht den Zugriff auf Schattendienste und so können Mitarbeiter ungewollt wertvolle Unternehmensinformationen in Gefahr bringen, indem sie beispielsweise neue Mitglieder zu einem nicht autorisierten Arbeits-Chat hinzufügen oder ehemalige Kollegen nicht aus diesem Chat löschen. Des Weiteren können die unvorsichtige Nutzung ungepatchter Apps oder falsche Datenschutzeinstellungen zu Datenverlusten führen. Und nicht zuletzt besteht die Gefahr, dass der Umgang mit persönlichen Informationen über unzuverlässige Dienste Bußgelder aufgrund von Verstößen gegen gesetzliche Vorschriften nach sich zieht."

Kaspersky-Tipps für Unternehmen zur sicheren Bereitstellung von Kommunikationsmöglichkeiten für Mitarbeiter
>> Für die Nutzung externer Dienste und Ressourcen sollten klare Richtlinien gelten. Mitarbeiter müssen die Gründe dafür kennen, warum sie gewisse Tools nicht verwenden dürfen. Wenn sie neue Software für ihre Arbeit nutzen wollen, sollte es ein klares Genehmigungsverfahren mit der IT-Abteilung und anderen zuständigen Stellen geben.

>> Mitarbeiter sollten ermutigt werden, sichere Passwörter für alle von ihnen genutzten digitalen Dienste zu verwenden. Firmen sollten Zugriffsrichtlinien für Unternehmensressourcen, einschließlich E-Mail-Postfächer, gemeinsam genutzte Ordner und Online-Dokumente, einführen. Diese gilt es stets auf dem neuesten Stand zu halten und ausscheidende Mitarbeiter aus den Systemen zu entfernen, wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt. Ein Cloud-Access-Security-Broker-Software hilft bei der Verwaltung und Kontrolle von Mitarbeiteraktivitäten innerhalb von Cloud-Diensten und unterstützt bei der Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien.

>> Es sollten regelmäßig grundlegende Sicherheitsschulungen für Mitarbeiter durchgeführt werden. Diese können online stattfinden und müssen die wichtigsten Sicherheitspraktiken abdecken, etwa mithilfe der Kaspersky Security Awareness Platform, in der Phishing-Schutzmaßnahmen wie etwa Konto- und Passwortverwaltung, E-Mail-Sicherheit, Endgerätesicherheit und sicheres Webbrowsing erläutert werden.

>> Spezielle Tools bieten einen Überblick über Cloud-Dienste, auf die Mitarbeiter von Firmengeräten aus zugreifen können.
(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 18.11.21
Newsletterlauf: 27.01.22

Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Datenschutz als Innovations-Bremse

    Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Gefahr von Cyberattacken

    IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).

  • Revolution in der Fertigung

    NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.

  • Drei Viertel lassen KI-Chancen liegen

    Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen