Sachsen LB droht hoher Verlust


"Sächsisch als Erfolgsprinzip": Zweitklassige Immobilienkredite könnten Sachsen LB Verlust von 500 Millionen Euro bescheren
Um die Liquidität der Sachsen LB zu sichern, unterstützt ein Pool der Sparkassen-Finanzgruppe das Institut mit einem Kreditrahmen von 17,3 Milliarden Euro

(20.08.07) - Wie man sich den Markt schön lügen kann, beweist die Sachsen LB. Noch am 10. August dieses Jahres versicherte das Institut in einer Presseerklärung: "Die Sachsen LB sieht grundsätzlich keine Anzeichen für erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeiten der von ihrer Tochtergesellschaft Sachsen LB Europe plc gemanagten ABS-Strukturen" und beschrieb in den schönsten Worten "die hohe Qualität dieser Investments" und die gesicherte Refinanzierung.

Eine Woche später, am 17. August, gibt die Bank eine Ad-hoc-Mitteilung gem. §15 WpHG heraus und korrigiert ihre kolossale Fehleinschätzung:

"Die anhaltende Marktstörung beim Absatz von Asset Backed Commercial Papers hat zu Zweifeln hinsichtlich der Sicherstellung der Refinanzierung des von der Sachsen LB Europe plc betreuten Conduits Ormond Quay mit einem Volumen von 17,3 Mrd. € geführt. Die Sachsen LB Europe plc ist eine 100-prozentige Tochter der Sachsen LB. Im Ergebnis wurde die Bonität der Sachsen LB in Frage gestellt."

Im weiteren gibt die Bank bekannt, dass ihr eine Kreditlinie in Höhe von 17,3. Mrd. Euro von der Sparkassen-Finanzgruppe (Deka Bank sowie die anderen Landesbanken) zur Verfügung gestellt wurde:

"Ein Pool der Sparkassen-Finanzgruppe hat eine Kreditlinie in Höhe von 17,3. Mrd. € zur Verfügung gestellt und so die Liquidität des Conduits gesichert. Alle Repo-Verpflichtungen und emittierten Commercial Paper werden somit bei Fälligkeit erfüllt bzw. eingelöst werden.

Der Freistaat Sachsen hat bestätigt, dass für die sich aus der Ormond Quay-Struktur ergebenden Verpflichtungen der Sachsen LB-Gruppe die Haftung des Gewährträgers nach den mit der EU-Kommission vereinbarten Grandfathering-Regelungen greift, so dass für die Kredit gebenden Banken kein Wertminderungsrisiko besteht.

Die Sachsen LB kann ihre Finanzierungsverpflichtungen, die sich aus den übrigen von ihr betreuten Conduits (Georges Quay, Sachsen Funding) ergeben, mit den ihr zur Verfügung stehenden Refinanzierungsmitteln jederzeit erfüllen.
Die Bonität der Sachsen LB ist damit gegeben. Die Umstellung der Refinanzierung der Ormond Quay-Struktur wird das Jahresergebnis der Sachsen LB belasten."

Sächsisch als Erfolgsprinzip?
Sächsisch als Erfolgsprinzip? Sachsen LB drohen Verluste von mindestens 500 Millionen Euro


Auf ihrer Homepage der Sachsen LB verkündet die Bank etwas missverständlich: "Willkommen bei der Sachsen LB – Sächsisch als Erfolgsprinzip". Die Führungsspitze der Sachsen LB muss sich nun angenehme Fragen stellen lassen. Offensichtlich haben die Organe der Bank, die für Risikovorsorge und das Risikomanagement verantwortlich sind, eklatant versagt. Auch das Land Sachsen wird ins Grübeln kommen, denn letztlich muss das Land für das Versagen des Vorstandes finanziell gerade stehen. Für ihre Sicherung der Sachsen LB-Liquidität erhielten die Kreditgeber nämlich eine Garantieerklärung des Landes Sachsen.

Laut Informationen des SPIEGEL soll die Sachsen LB über eine irische Gesellschaft in den USA in so genannte Subprime-Kredite in Höhe von über drei Milliarden Euro investiert haben. Diese "zweitklassigen Immobilienkredite" könnten nun der Bank "Bewertungsverluste von mindestens 500 Millionen Euro" bescheren. Die Sachsen LB habe dies allerdings dementiert und als "Unsinn" bezeichnet.
Was jedoch das Wort der Sachsen LB wert ist, zeigt ihre bisherige Fehleinschätzung der Situation: Rein gar nichts!
(Sachsen LB: ra)



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