Der Pfandbriefmarkt kommt wieder in Schwung


Nach Angaben der deutschen Bundesregierung betrug die Summe der von der HRE herausgegebenen Hypothekenpfandbriefe Ende des letzten Jahres 23,6 Milliarden Euro
Die Stabilität des Pfandbriefmarktes beruhe auf der durch die besonderen gesetzlichen Anforderungen des Pfandbriefgesetzes gewährleisteten Sicherheit der deutschen Pfandbriefe


(23.06.09) - Ohne die Rettung der Hypo Real Estate (HRE) wäre es zu einer erheblichen Verunsicherung der Investoren im Pfandbriefmarkt gekommen. Außerdem wären die negativen Folgen eines Zusammenbruchs für den deutschen Bankenmarkt völlig unkalkulierbar gewesen, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/13161) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (16/12934).

Nach Angaben der Bundesregierung betrug die Summe der von der HRE herausgegebenen Hypothekenpfandbriefe Ende des letzten Jahres 23,6 Milliarden Euro. Insgesamt hatten die deutschen Hypothekenbanken Hypothekenpfandbriefe mit einem Nennwert in Höhe von 204,4 Milliarden Euro herausgegeben. Die zur HRE gehörende DEPFA Deutsche Pfandbrief AG hatte zum Ende des letzten Jahres öffentliche Pfandbriefe mit einem Nennwert von 42,1 Milliarden Euro herausgegeben. Die HRE Bank gab in diesem Segment Pfandbriefe mit einem Nennwert von 22,5 Milliarden Euro heraus. Insgesamt hatten die deutschen Pfandbriefbanken Ende vergangenen Jahres öffentliche Pfandbriefe mit einem Nennwert in Höhe von 558 Milliarden Euro herausgeben. Der Nennwert der Schiffspfandbriefe betrug 9,3 Milliarden Euro. In diesem Bereich war die HRE nicht engagiert.

Wie die Bundesregierung weiter schreibt, hat sich der Pfandbriefmarkt inzwischen wieder erholt. Nachdem das Neuemissionsvolumen von September 2008 bis Januar 2009 von 13,8 Milliarden Euro pro Monat auf 7,3 Milliarden Euro eingebrochen war, sei im März wieder ein Volumen von über 10 Milliarden Euro erreicht worden. In den ersten beiden Wochen des Monats Mai seien sogar Pfandbriefe mit einem Volumen von 9 Milliarden Euro emittiert worden.

Nach Angaben der Regierung beruht die Stabilität des Pfandbriefmarktes auf der durch die besonderen gesetzlichen Anforderungen des Pfandbriefgesetzes gewährleisteten Sicherheit der deutschen Pfandbriefe. Daraus resultiere auch das Vertrauen der Investoren. Bei den Hypothekenpfandbriefen stehe dem nominalen Pfandbriefvolumen in Höhe von 204,4 Milliarden Euro eine Deckungsmasse (Darlehensforderungen mit Grundpfandrechten) in Höhe von 245,1 Milliarden Euro gegenüber.

Bei den öffentlichen Pfandbriefen mit einem Volumen von 558 Milliarden Euro belief sich die Deckungsmasse (Forderungen gegenüber der öffentlichen Hand) auf 616,6 Milliarden Euro. Den Schiffspfandbriefen (9,3 Milliarden) stand eine Deckungsmasse (Darlehensforderungen mit Schiffshypotheken) in Höhe von 10,8 Milliarden Euro gegenüber. Der Wertansatz der in die Deckungsmasse eingestellten Sicherheiten werde regelmäßig geprüft, versichert die Regierung. Seit 2003 hätten 270 Prüfungen bei deutschen Pfandbriefbanken stattgefunden. (Deutsche Bundesregierung: ra)


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • AfD will Gebäudeenergiegesetz abschaffen

    Die AfD-Fraktion will das Gebäudeenergiegesetz (GEG) abschaffen und verlangt in einem Antrag (21/227) außerdem, auf die CO2-Bepreisung von Heizöl und Gas zu verzichten. Die entsprechenden Vorschriften sollen "schnellstmöglich, vollständig und ersatzlos" gestrichen werden. Zudem soll die Umsetzung aller entsprechenden EU Verordnungen und Richtlinien (etwa der sogenannte Green Deal der EU) sowie damit verbundene Regulierungen wie der CO2-Grenzausgleich sofort beendet werden.

  • Änderung der Verordnung (EU) 2017/625

    Die Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen drängt auf eine verpflichtende Produktkennzeichnung für Lebensmittel, die genomisch verändert wurden. Anlass ist ein Vorschlag der Europäischen Kommission, die im Juli 2023 einen Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über mit genomischen Techniken gewonnene Pflanzen und die aus ihnen gewonnenen Lebens- und Futtermittel vorgelegt hat.

  • Steuerhinterziehung & Cum-Cum

    Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen verlangt in einem Antrag (21/226), organisierte Steuerhinterziehung wie die sogenannten Cum-Cum-Deals aufzuklären und die Steuermilliarden konsequent zurückzufordern. Dazu sollen die Aufbewahrungsfristen für Belege bei Finanzinstitutionen verlängert werden. Der Antrag steht am Donnerstag auf der Tagesordnung des Deutschen Bundestages.

  • Ausschuss gegen Cum-Cum-Antrag der Grünen

    Der Finanzausschuss hat mit den Stimmen der Fraktionen von CDU/CSU und SPD einen Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen mit dem Titel "Organisierte Steuerhinterziehung wie Cum-Cum-Deals aufklären, Steuermilliarden konsequent zurückfordern und Aufbewahrungsfristen für Belege bei Finanzinstitutionen verlängern" (21/226) abgelehnt. Für den Antrag stimmten neben der Antragstellerin die Fraktionen der AfD und Die Linke.

  • Versorgungslage signifikant verbessert

    Die Inbetriebnahme des vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) entwickelten Frühwarnsystems bei Arzneimittel-Lieferengpässen in einer funktionsfähigen Basisversion ist nach Angaben der Bundesregierung für das vierte Quartal 2025 vorgesehen. Der Aufbau des Frühwarnsystems habe insbesondere bei der Beobachtung und Bewertung der Versorgung mit antibiotikahaltigen Arzneimitteln für Kinder unterstützende Daten geliefert, heißt es in der Antwort (21/338) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (21/171) der AfD-Fraktion.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen