Einführung der neuen SEPA-Lastschrift
SEPA-Verfahren müssen marktgerecht eingeführt werden - Diskussion über neue Lastschrift verunsichert die Kunden
Der Vorteil der neuen SEPA-Bezahlverfahren sei, dass sie sowohl für grenzüberschreitende als auch für inländische Transaktionen genutzt werden könnten
(30.05.08) - Die derzeit geführte Diskussion über die Abschaffung bewährter deutscher Zahlungsverkehrsverfahren, wie des deutschen Lastschriftverfahrens, trägt nach Ansicht des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e.V. (DSGV) zu einer erheblichen Verunsicherung des Handels und der Kunden bei.
"Eineinhalb Jahre vor der Einführung der neuen SEPA-Lastschrift ist diese Diskussion nicht zielführend, denn kein Kunde konnte bisher Praxiserfahrung mit dem neuen Verfahren sammeln", sagte Bernd M. Fieseler, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV. Die Einführung der SEPA-Lastschrift ist für November 2009 geplant, wenn die Zahlungsdienste-Richtlinie der Europäischen Union in allen SEPA-Ländern in nationales Gesetz umgesetzt sein muss.
Die Sparkassen-Finanzgruppe setzt sich für eine marktgerechte Einführung der SEPA-Zahlverfahren ein. "Erst wenn die neuen SEPA-Zahlverfahren mehrheitlich und nachhaltig von den Kunden genutzt werden, liegen aus Sicht der Sparkassen-Finanzgruppe die Voraussetzungen vor, um über eine Ablösung der bestehenden Verfahren nachzudenken", so Fieseler. Aufgrund der hohen Akzeptanz der deutschen Lastschrift und des Umstellungsaufwands für Handel und Kunden stellt sich die Sparkassen-Finanzgruppe auf einen langfristigen Prozess ein, der von Sparkassen und Landesbanken durch aktive Aufklärung und Umstellungshilfen begleiten wird.
Fieseler: "Damit sind es die Kunden der Sparkassen und Banken, die durch ihr Nutzerverhalten den Erfolg der SEPA-Lastschrift maßgeblich mit beeinflussen." Derzeit seien rund 99 Prozent aller Zahlungen in Deutschland Inlandszahlungen. Der Vorteil der neuen SEPA-Bezahlverfahren sei, dass sie sowohl für grenzüberschreitende als auch für inländische Transaktionen genutzt werden könnten.
"Eine gesetzlich initiierte Zwangsmigration, die die Nutzung der bewährten deutschen Zahlverfahren verbietet und ein konkretes Umstellungsdatum festlegt, wäre ein tiefer Eingriff in die freie Marktgestaltung und wird von uns ausdrücklich abgelehnt", so Fieseler. Damit würden marktwirtschaftliche Prinzipien außer Kraft gesetzt, Produkte frei zu gestalten, anzubieten und nutzen zu können.
Die Sparkassen-Finanzgruppe unterstütze ausdrücklich die Position der deutschen Bundesregierung, die die Ablösung des deutschen Lastschriftverfahrens nur vorsieht, wenn die Mehrheit der Kunden SEPA akzeptiert und nutzt. (DSGV: ra)
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