Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Compliance und Arbeitnehmer-Datenschutz


Datenschutz: IT-Systeme können deutsche Arbeitnehmerdaten nicht löschen
Neue IT-Standards werden für den Umgang mit Arbeitnehmerdaten zum Pflichtprogramm deutscher Unternehmen

(23.07.13) - 80 Prozent der IT-Systeme deutscher Arbeitgeber sind auf die neuen Datenschutz-Gesetze der Bundesregierung nicht vorbereitet. Das Problem: Informationen, die ein Unternehmen im Bewerbungsverfahren oder während des Arbeitsverhältnisses gesammelt hat, können mit den derzeitig genutzten Softwareprogrammen nicht regelkonform gelöscht werden. Sie verbleiben damit in den Systemen der Unternehmen. Das ist das Ergebnis einer Marktbeobachtung der Unternehmensberatung ROC Deutschland.

Die Politik in Deutschland hat sich auf die Fahnen geschrieben, Arbeitnehmerdaten künftig besser zu schützen. Informationen über eine Person sollen demnach nicht mehr auf unbestimmte Zeit von einem Unternehmen gespeichert werden, sondern sind nach fest vorgeschriebenen Regeln wieder zu löschen. In der praktischen Umsetzung stellt das die IT-Abteilungen jedoch häufig vor unlösbare Probleme. Der Grund: Die aktuellen Standards bei der Datenerfassung und Bearbeitung lassen es technisch nicht zu, die Löschaufträge zuverlässig abzuwickeln.

"Neue IT-Standards werden für den Umgang mit Arbeitnehmerdaten zum Pflichtprogramm deutscher Unternehmen", prognostiziert Roman Seeberger von der Unternehmensberatung ROC Deutschland. "Die gesetzlich geplanten Löschpflichten lassen sich künftig nur umsetzen, wenn bereits bei der ersten Datenerfassung ein Qualitätssicherungssystem zum Einsatz kommt. So wird in einem ersten Schritt dafür gesorgt, dass die Informationen korrekt, vollständig und schlüssig sind. Auf dieser Grundlage machen es IT-Tools anschließend möglich, alle Arbeitnehmerdaten über Fachbereiche hinweg ordnungsgemäß zu verwalten und Löschpflichten einzuhalten."

Die Anfang 2013 eingetretenen Verzögerungen beim Gesetzgebungsverfahren zum neuen Arbeitnehmer-Datenschutz sollten die Chefetagen in den Unternehmen nutzen, sich auf künftige Anforderungen vorzubereiten. (ROC: ra)

ROC: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • Entwicklung der Künstlichen Intelligenz 2024

    Unkoordinierter Einsatz, Fokus auf Personalisierung, Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, ROI sowie Bedrohungen und Chancen sind die Trends, die die Künstliche Intelligenz 2024 prägen werden. Der weltweite Umsatz im Bereich Künstliche Intelligenz in den Anwendungsfeldern Hardware, Software und IT-Services könnte sich im Jahr 2024 auf über 550 Milliarden US-Dollar belaufen.

  • Wird KI den Finanzberater ersetzen?

    Die Zeiten, in denen Finanzdienstleister in Deutschland künstlicher Intelligenz nur zaghaft begegneten, sind vorbei. Banken, Vermögensverwalter und Asset Manager haben KI eindeutig als eine der strategisch wichtigsten Technologien für die Branche erkannt. Allerdings ist es für viele Akteure nach wie vor schwierig, diese effektiv umzusetzen.

  • Absichern entlang der Lieferkette

    Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) sieht für die betroffenen Unternehmen vor, "menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in angemessener Weise zu beachten" (§ 3 Abs. 1 Satz 1 LkSG). Vom Gesetzestext selbst könnten sich viele Unternehmen jedoch erst einmal unbeeindruckt fühlen.

  • Besonders besorgniserregende Stoffe

    Die ECHA hat zwei neue Chemikalien in die Liste der SVHCS (besonders besorgniserregende Stoffe) aufgenommen. Eine davon ist fortpflanzungsgefährdend, die andere hat sehr persistente und stark bioakkumulierbare gefährliche Eigenschaften.

  • KI für modernes Vertragsmanagement

    Laut des neuen "Digital Maturity Report" von DocuSign sind 78 Prozent der europäischen Führungskräfte von ihren aktuellen digitalen Prozessen frustriert. KI-gestützte Tools könnten Abhilfe schaffen und die Produktivität steigern. Anlässlich des "Artificial Intelligence Appreciation Day" stellte DocuSign fünf Trends vor, wie KI den Vertragsprozess revolutioniert:

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen