Verbesserung der Sicherheit im Luftverkehr


GdP äußert sich zum 5-Punkte-Plan von Bundesinnenminister de Maizière: Terrorgefahr ist Teil des Alltags
Eine verfassungskonforme und praxistaugliche Regelung zur Vorratsdatenspeicherung sei dringend notwendig


(11.11.10) - Als "unscharf und alltagsfern" bezeichnete der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, den angekündigten sogenannten 5-Punkte-Plan des Bundesinnenministers Dr. Thomas de Maizière zur Verbesserung der Sicherheit im Luftverkehr.

Freiberg begrüßte indes die aus Sicht der GdP längst überfällige Einlassung des Bundesinnenministers, dass Deutschland in realer Terrorgefahr sei. Freiberg: "Es ist gut, dass der Bundesinnenminister den Mut findet, den Menschen reinen Wein einzuschenken. Deutschland und seine Bürgerinnen und Bürger sind gefährdet und sie haben ein Recht darauf, darüber alle notwendigen Informationen zu erhalten." Dies sei, so Freiberg, der erste Punkt des GdP-5-Punkte-Plans für mehr Sicherheit am Boden und in der Luft.

Der GdP-Vorsitzende forderte den Bundesinnenminister wie auch seine Kollegen in den Ländern auf, geplante Stellenstreichungen bei der Polizei endgültig ad acta zu legen und die Polizei wieder personell aufzubauen. Niemandem sei angesichts permanenter Überlastung der Polizei noch vermittelbar, warum in den nächsten Jahren rund 9.000 Stellen im Polizeivollzug gestrichen werden sollen.

Ebenso sei eine verfassungskonforme und praxistaugliche Regelung zur Vorratsdatenspeicherung dringend notwendig. Freiberg: "Die Polizei muss die Kommunikationswege von Schwerkriminellen zum Beispiel auf weitere Tatbeteiligte oder Hinweise auf weitere Taten prüfen können. Kriminelle Absprachen werden heute nicht mehr über den Postweg getroffen, sondern eben über Mobiltelefone und Computer."

Freiberg forderte zudem eine lückenlose und penible Kontrolle der Fracht in Passagierflugzeugen. Das weltweite Frachtaufkommen komplett kontrollieren zu wollen, stelle eine quasi übermenschliche Aufgabe dar. Doch da, wo Menschen und Fracht zusammenfliegen, müsse das möglich sein.

Freiberg forderte Bundesinnenminister de Maizière auf, die Terrorbekämpfung an sich zu überprüfen und auf neue, den aktuellen Entwicklungen angepasste Füße zu stellen. Dazu müsse sich aber die Koalition über die Gefährdungslage einig sein.

Freiberg wies darauf hin: "Es hilft nur bedingt, wenn die Bundesjustizministerin den Personalabbau bei der Polizei geißelt, selbst aber bei der Erweiterung des polizeilichen Ermittlungsinstrumentariums auf der Bremse steht." (GdP: ra)

GdP: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Bedrohungslage ganzheitlich verstehen

    Mit dem Kabinettsbeschluss vom 30. Juli 2025 hat die Bundesregierung einen überfälligen Schritt getan. Die Umsetzung der europäischen NIS-2-Richtlinie kommt damit in die nächste Phase - verspätet, aber mit deutlich geschärften Konturen. Der Regierungsentwurf schafft erstmals einen verbindlichen Rahmen für Cybersicherheit in weiten Teilen der Wirtschaft und verankert Mindeststandards, die weit über den bisherigen KRITIS-Kreis hinausreichen.

  • KI-Assistent ein potenzieller Angriffspunkt

    Der Schwerpunkt des neuen freiwilligen Verhaltenskodexes der Europäischen Union für künstliche Intelligenz liegt verständlicherweise auf der verantwortungsvollen Entwicklung künstlicher Intelligenz. Doch indirekt wirft er auch die Frage nach einem weiteren wichtigen Pfeiler der gewissenhaften Einführung auf: der Sicherheit bei der Nutzung von KI.

  • Umsetzung der E-Rechnungspflicht

    Das Bundesfinanzministerium (BMF) veröffentlichte kürzlich ein neues Entwurfsschreiben zur elektronischen Rechnungsstellung. Darin korrigiert das BMF Fehler des Einführungsschreibens vom Oktober 2024 und nimmt Ergänzungen vor. Für Unternehmen gilt es nun zu verstehen, ob sich aus dem Entwurfsschreiben vom 28. Juni 2025 neue oder geänderte Anforderungen für das interne Rechnungswesen ergeben. Dies ist insbesondere für mittelständische Unternehmen kein leichtes Unterfangen.

  • Globale Regulierung Künstlicher Intelligenz

    Vor einem Jahr, am 1. August 2024, ist der europäische AI Act in Kraft getreten - ein historischer Meilenstein für die globale Regulierung Künstlicher Intelligenz. Europa hat damit umfassende Maßstäbe gesetzt. Doch in Deutschland fehlt der Digitalwirtschaft weiterhin die notwendige Orientierung. Der eco - Verband der Internetwirtschaft e.?V. sieht in der Regulierung neue Chancen für den digitalen europäischen Binnenmarkt, warnt aber zugleich vor Versäumnissen: Unternehmen fehlt es an konkreten Standards, an Rechtssicherheit - und an einer verlässlichen politischen Perspektive. Das Risiko: Deutschland droht, den Anschluss an die nächste Welle der KI-Innovation zu verlieren.

  • VdK prüft Musterklagen seiner Mitglieder

    VdK-Präsidentin Verena Bentele sieht im Haushaltsentwurf 2026 von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil keine nachhaltige Lösung für die Sozialversicherungen: "Der Haushaltsentwurf 2026 von Finanzminister Klingbeil verschärft die chronische Unterfinanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung. Statt im kommenden Haushaltsjahr lediglich ein zinsfreies Darlehen in Höhe von zwei Milliarden Euro bereitzustellen und großzügige Bundeszuschüsse auszuschließen, fordere ich die Bundesregierung auf, erst einmal ihre Schulden bei den Pflegekassen zu begleichen. Wir prüfen derzeit Musterklagen von VdK-Mitgliedern, da sich die Bundesregierung konsequent weigert, ihre Verpflichtungen gegenüber den Pflegekassen zu erfüllen."

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen