Verwendung unlizenzierter Software


Rückläufiger Trend: 22 Prozent der Software wird in Deutschland ohne Lizenz genutzt
Marktwert der unlizenziert eingesetzten Software beträgt jedoch 1,5 Milliarden Euro



Anwender in Deutschland setzen trotz nachweislicher Sicherheitsrisiken immer noch unlizenzierte Software in hohem Maße ein. Zu diesem Ergebnis kommt die BSA | The Software Alliance in ihrer aktuellen weltweiten Untersuchung der Softwarenutzung. Die Untersuchung mit dem Titel "Vorteile der Lizenztreue" ("Seizing Opportunity Through License Compliance") zeigt, dass in Deutschland 22 Prozent der gesamten Software nicht lizenziert sind. Dies ist im Vergleich zur letzten Studie im Jahr 2013 allerdings ein Rückgang um zwei Prozentpunkte. Die Ursachen für diese Verringerung waren unter anderem ein geringerer Absatz bei verkauften PCs an Privatanwender, die wachsende Verbreitung von SAM (Software Asset Management) und die Zunahme von Abo-Modellen bei der Softwarenutzung. Der Wert der unlizenziert eingesetzten Software beträgt 1,5 Milliarden Euro.

Die Untersuchung, für die auch Endanwender, IT-Manager und berufliche Nutzer befragt wurden, verdeutlicht einmal mehr den weltweit immer noch hohen Grad unlizenzierter Softwarenutzung. Die Untersuchung unterstreicht auch, dass Anwender und Unternehmen gleichsam mit dem Feuer spielen. Denn es besteht eine starke Verbindung von Cyberangriffen und der Verwendung unlizenzierter Software. Dort, wo sie im Einsatz ist, steigt das Risiko von Malware-Angriffen dramatisch. Die Kosten dafür sind hoch: Alleine im Jahr 2015 haben Cyberattacken Unternehmen weltweit mehr als 400 Milliarden US-Dollar gekostet.

Victoria A. Espinel, President und CEO der BSA | The Software Alliance: "Wie die Untersuchung belegt, ist es für Unternehmen unverzichtbar, zu wissen, welche Software sich auf ihrem Netzwerk befindet. Viele CIOs kennen den vollen Umfang der installierten Software nicht oder wissen nicht, ob sie ordnungsgemäß lizenziert ist."

Weitere Ergebnisse der Studie:
>>
39 Prozent der Software weltweit waren 2015 nicht lizenziert. Das entspricht im Vergleich zur Analyse 2013 einem leichten Rückgang. Vor zwei Jahren lag die Quote noch bei 43 Prozent.

>> Überraschend hoch war auch der Einsatz unlizenzierter Software in bestimmten Branchen. So liegt er zum Beispiel bei Banken, Versicherungen und im Wertpapierhandel weltweit bei 25 Prozent.

>> Die Länder mit der meisten unlizenzierten Software gemessen am Marktwert sind die USA (9,1 Milliarden US-Dollar), gefolgt von China (8,7 Milliarden US-Dollar). Deutschland liegt auf dem siebten Rang (umgerechnet 1,7 Milliarden US-Dollar).

Trotz dieser Zahlen ist das Problembewusstsein hoch:
>>
Aus Sicht der CIOs sind Datenverluste als Folge eines Angriffs die höchste Gefahr für ihr Unternehmen.

>> Die Angst vor diesen Angriffen ist für CIOs einer der wichtigsten Gründe, auf die vollständige Lizenzierung der Software zu achten.

>> CIOs ist das Ausmaß nicht bewusst, in dem ihre Mitarbeiter ungenehmigt Software im Unternehmensnetzwerk installieren. Erstere schätzen den Anteil auf 15 Prozent, tatsächlich gaben aber 26 Prozent der Beschäftigten zu, an ihrem Arbeitsplatz und ohne Rücksprache Programme einzuschleusen.

>> Unter allen befragten Mitarbeitern sind 60 Prozent der Meinung, dass das Sicherheitsrisiko ein entscheidender Grund dafür ist, ausschließlich ordnungsgemäß lizenzierte Software zu verwenden.

Georg Herrnleben, Senior Director Compliance & External Affairs EMEA der BSA | The Software Alliance, sagte: "Wir sind zufrieden mit der Entwicklung hin zu einem geringeren Anteil unlizenzierter Software, auch wenn in einem großen Software-Markt wie Deutschland auch eine niedrige Rate natürlich große wirtschaftliche Auswirkungen hat. Die Markttrends wie die zunehmende Verbreitung von Tablets helfen uns im Bereich privater Endanwender. Unternehmen, die meist noch mit PCs arbeiten, erkennen zunehmend die Notwendigkeit von SAM-Prozessen, was auch in diesem Bereich positive Effekte hat.

Diesen Trend hin zu mehr IT Compliance unterstützt die BSA durch ihre Arbeit und mit Initiativen wie der Fakt-oder-Fiktion-Kampagne in Nordrhein-Westfahlen. Wir hoffen, dass es uns auch in den kommenden Jahren gelingen wird, den Anteil unlizenzierter Software in Deutschland weiter zu senken."

Zentrale Ergebnisse der Studie aus den verschiedenen Regionen:
>>
Den höchsten Anteil unlizenzierter Software hat der Raum Asien/Ozeanien mit 61 Prozent, ein Rückgang um einen Prozentpunkt gegenüber 2013.

>> Den zweithöchsten Anteil hat Zentral- und Osteuropa mit 58 Prozent. Dies ist ein Rückgang um drei Prozentpunkte, gefolgt vom Nahen Osten und Afrika mit 57 Prozent, ein Minus von zwei Prozentpunkten.

>> Den geringsten Anteil hat weiterhin Nordamerika mit 17 Prozent, bei einem allerdings erheblichen Marktwert von 10 Milliarden US-Dollar unlizenzierter Software.

>> In Westeuropa sank der Anteil um einen Prozentpunkt auf 28 Prozent.
(BSA | The Software Alliance: ra)

eingetragen: 25.05.16
Home & Newsletterlauf: 08.07.16

Veritas Technologies: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Datenschutz als Innovations-Bremse

    Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Gefahr von Cyberattacken

    IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).

  • Revolution in der Fertigung

    NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.

  • Drei Viertel lassen KI-Chancen liegen

    Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen