IHK-Exportakademie Baden-Württemberg startet


Zollrecht und Exportkontrollrecht: Schon bei der elektronischen Anmeldung der Ausfuhr (ATLAS) gibt es zahlreiche Fehlerquellen
"US-Reexportregeln organisatorisch umsetzen", "Authorised Economic Operator" oder "Internationale Verrechnungspreise: steuerliche und zollrechtliche Auswirkungen"


(10.02.10) - Für mehr Know-how im Außenhandel sorgt ab sofort eine neue Bildungseinrichtung der baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern: Bei der IHK-Exportakademie können Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen im Südwesten Seminare und Zertifikatslehrgänge belegen.

Die Schulungsthemen greifen die typischen Fragen aus der Exportpraxis auf: Wie werden im Außenhandel komplexe Lieferbeziehungen organisiert, welche verbindlichen Zolltarif- und Ursprungsauskünfte können Sachbearbeiter geben oder wie wird Exportkontrolle in Verträgen festgehalten? Am 9. April starten die rund 20 Seminare im Jahr 2010.

Die Exportbearbeitung in Betrieben wird zunehmend komplexer. Schon bei der elektronischen Anmeldung der Ausfuhr (ATLAS) gibt es zahlreiche Fehlerquellen. Außerdem Sachbearbeiter müssen beispielsweise zwischen EORI-Kennnummern und Warentarifnummern sowie zwischen dem präferenziellen und dem nichtpräferenziellem Ursprung unterscheiden.

"Den wachsenden Dschungel an Vorschriften und Gesetzen wollen wir beleuchten und Pfade hindurch aufzeigen", beschreibt der Geschäftsführer der neuen IHK-Exportakademie, Tassilo Zywietz, das Ziel.

In ihrem Themenangebot fährt die neu gegründete GmbH dreigleisig: Standard-Themenbereiche wie beispielsweise das Zollrecht und Exportkontrollrecht oder Länder-Infoveranstaltungen werden mit einer Spezialisierung angeboten oder mit verwandten Themen verknüpft. Das Seminar "Organisation des Exports bei komplexen Lieferbeziehungen" beispielsweise zeigt, wie Zoll-, Exportkontroll- und Umsatzsteuerregelungen ineinandergreifen und wie diese bei mehreren Beteiligten, wie beispielsweise in Dreiecksgeschäften oder bei der Einbindung von Subunternehmern abgebildet werden müssen.

Die zweite Säule bilden Seminare rund um die betriebliche Organisation, Haftungsrisiken und die vertragliche Umsetzung, die in dieser Form bisher noch nicht Teil des IHK-Veranstaltungsangebots waren: "US-Reexportregeln organisatorisch umsetzen", "Authorised Economic Operator" oder "Internationale Verrechnungspreise: steuerliche und zollrechtliche Auswirkungen".

Zusätzlich organisiert die IHK-Exportakademie auf Wunsch individuelle Weiterbildungen in Unternehmen. "Mit Inhouse-Seminaren wollen wir auf die Bedürfnisse der Unternehmen mit all ihren unterschiedlichen Facetten reagieren", sagt IHK-Exportakademie- Geschäftsführer Tassilo Zywietz.

Weiterbildung ist ein Muss, das zeigt nicht zuletzt die Studie Going International 2009. Das Ergebnis: In den letzten fünf Jahren hat etwa jeder zweite Betrieb im Südwesten die Mitarbeiterzahl vergrößert, bei den exportierenden Unternehmen in Baden- Württemberg sind es ebenfalls rund 47 Prozent.

"Das heißt für uns: Es gibt Bedarf für Seminare über Zollfragen, rechtliche Vertragsbestimmungen und Exportkontrolle. Und die wollen wir intensiv anbieten", so Tassilo Zywietz. Ein weiteres Plus: Die Veranstaltungen werden dezentral durchgeführt, an allen Standorten der baden-württembergischen IHKs. Damit haben die Unternehmen die Chance, ihre Fach- und Führungskräfte zu qualifizieren – ohne dass durch Sonderurlaub oder Reisen zusätzliche Kosten entstehen.

Die Preise für die angebotenen Halbtags-, Tages- oder zweitägigen Seminare beginnen ab 180 Euro. Für eine optimale Lernatmosphäre ist die Gruppengröße auf maximal 20 Teilnehmer beschränkt. Am 9. April startet die IHK-Exportakademie mit dem Seminar "Zolllager und die Nutzung von Atlas", bei dem der Außenwirtschaftsexperte Ulrich Lison, Produktmanager Global Trade bei AEB GmbH über die Arten von Zolllagern und Vorteile, Bewilligungsvoraussetzungen, die Abbildung in ATLAS, Beendigungsanteile und die Kombination mit andern Zollverfahren, insbesondere dem Versand informiert.

Geplante Themen im Überblick:
1. Exportkontrolle und Vertragsgestaltung
2. Exportkontrolle im Konzern
3. US-Reexportregeln organisatorisch umsetzen
4. Organisation des Exports bei komplexen Lieferbeziehungen
5. Authorised Economic Operator – Organisatorische und inhaltliche
Voraussetzungen im Unternehmen
6. Rechtschutz: Straftaten/Ordnungswidrigkeiten im
Zoll/Außenwirtschaftsrecht
7. Verbindliche Zolltarif- und Ursprungsauskünfte
8. Made in Germany
9. Antidumpingverfahren
10. Ländermanager China
11. Ländermanager Russland
12. Zollforum Baden-Württemberg 2010
13. Betriebsanleitungen USA/Mexiko
14. Einfuhrbestimmungen USA
15. Der modernisierte Zollkodex
16. Zollbefreiungen, Erlass/Erstattung und Nacherhebung
17. Zolllager und die Nutzung von ATLAS
18. Internationale Verrechnungspreise: steuerliche und zollrechtliche
Auswirkungen
19. Zoll und Zollabwicklung Russland auf der Global Connect
(IHK-Exportakademie: ra)

IHK-Exportakademie: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Steigender Bedarf an Compliance-Tools

    Das dänische Unternehmen Formalize, das für Whistleblower Software bekannt ist, sammelt in einer A-Series-Finanzierung 15 Millionen Euro ein und gibt die Einführung ihrer neuen Compliance-Operations-Plattform bekannt. Ziel des Unternehmens ist es, Europas führender Anbieter von Compliance-Software zu werden.

  • Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz

    Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder (DSK) fordert, dass in dem beabsichtigten europäischen Gesetz über Künstliche Intelligenz (KI-Verordnung) eine sachgerechte Zuweisung von Verantwortlichkeiten entlang der gesamten KI-Wertschöpfungskette vorgenommen wird. Nur so können die Grundrechte der Betroffenen geschützt werden, deren Daten durch KI verarbeitet werden.

  • Sicherheit & Resilienz der digitalen Gesellschaft

    Mit der Einführung der Network and Information Systems 2.0 Directive (NIS2-Richtlinie) verfolgt die Europäische Union das Ziel, ein einheitliches und erhöhtes Niveau der Cybersicherheit in ihren Mitgliedsstaaten zu etablieren. Der Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V. begrüßt die Richtlinie, die in Deutschland durch das NIS-2-Umsetzungs- und Cybersicherheitsstärkungsgesetz (NIS2UmsuCG) in nationales Recht überführt wird.

  • Teil der "Koalition gegen Korruption"

    Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. hat die Stadt Regensburg in Bayern als neues korporatives kommunales Mitglied aufgenommen. Der Vorstand der Organisation stimmte der Aufnahme der Stadt am Freitag, den 15. September 2023, einstimmig zu

  • Blick auf die Risiken ist wesentlich

    Den Beschluss des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB), ihr Projekt zur Entwicklung eines digitalen Euro in eine Vorbereitungsphase zu überführen, betrachtet die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) positiv.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen