Beim Euro wird sich etwas ändern


Nur 10 Prozent der Finanzexperten der Konzerne sind zuversichtlich, dass der Euro auch in fünf Jahren noch in seiner heutigen Form existieren wird
36 Prozent meinen, es bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ein oder mehrere Länder ausscheiden werden

(01.08.11) - Eine kürzlich durchführte Befragung (1) internationaler Konzern-Finanzexperten (2) machte einen allgemeinen Mangel an Vertrauen in die Robustheit des Euro deutlich. Von den 607 weltweit Befragten stimmten nur 10 Prozent nachdrücklich zu, dass es in den kommenden fünf Jahren keine Veränderungen geben werde. 36 Prozent waren der Meinung, dass ein oder mehrere Länder mit mehr als 40-prozentiger Wahrscheinlichkeit ausscheiden werden. Die Befragten außerhalb der Euro-Zone (47 Prozent) waren viel weniger optimistisch. Dennoch denkt nur 1 Prozent, dass die Existenz des Euro bis 2016 völlig beendet sein wird.

"Die Finanzleiter der Konzerne denken nicht, dass der Euro verdammt ist", sagt Katharine Morton, Redaktionsleiterin bei EuroFinance, "aber es besteht eine ziemliche Wahrscheinlichkeit, dass zumindest ein Land in den nächsten fünf Jahren aussteigen wird. Insofern scheinen sie optimistischer als George Soros."

Arnab Das, Geschäftsführer Roubini Global Economics, sagte EuroFinance, dass auf längere Sicht, in den kommenden 20 Jahren, "die Euro-Zone bedeutend anders aussehen wird, wenn sie überlebt. Das ist im Wesentlichen binär: Entweder wird sie noch stärker integriert sein, oder sie wird sich selbst auseinander gerissen haben."

Dieses heiße Eisen, nämlich wohin der Weg des Euro führen wird, wird bei der "EuroFinance International Cash and Treasury Management Conference" debattiert werden. Zum 20jährigen Jubiläum werden dieses Jahr vom 12. bis 14. Oktober in Rom über 1.800 Treasury- und Finanzexperten zur Diskussion über die Zukunft der Staatskassen erwartet.

(1) Vom 6. bis 11. Juli 2011 erhielt EuroFinance, bei der Suche nach Konzern- und Finanzexperten in seiner weltweiten Datenbank, die Einträge von 607 Befragten.

(2) In einem Konzern umfasst der Verantwortlichkeitsbereich eines Finanzleiters das Währungs- und Cash-Management innerhalb des Unternehmens, für das er tätig ist.
(EuroFinance: ra)

EuroFinance: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Datenschutz als Innovations-Bremse

    Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Gefahr von Cyberattacken

    IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).

  • Revolution in der Fertigung

    NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.

  • Drei Viertel lassen KI-Chancen liegen

    Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen