Leid durch Regulierungswut?


Depotbanken sehen sich sowohl deutschen, europäischen als auch globalen Regulierungsvorhaben gegenüber
Umfrage: "Custodians und Depotbanken in Deutschland 2011"


(13.07.11) - Die Unternehmensberatungsgruppe Kommalpha hat gemeinsam mit dem von der Financial Times Ltd. herausgegebenen Magazin "dpn – Deutsche Pensions- und Investmentnachrichten" eine Umfrage unter den hierzulande tätigen Depotbanken bzw. Custodians durchgeführt. An der jährlich durchgeführten Umfrage haben 18 Depotbanken teilgenommen, die zusammen knapp 1 Billion Euro Depotbankvolumen und rund 3,5 Billionen Euro Assets under Custody repräsentieren. Damit ist sie die mit Abstand größte und repräsentativste Umfrage ihrer Art in Deutschland.

Depotbanken sehen sich sowohl deutschen, europäischen als auch globalen Regulierungsvorhaben gegenüber. Neben dem Depotbankrundschreiben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und den fortlaufenden UCITS-Richtlinien hat auch der "Dodd-Frank Act" Auswirkungen auf das De-potbankgeschäft. Daneben entwickelt das institutionelle Asset Management zusätzlichen Druck auf die Breite, Tiefe und Qualität von Depotbankdienstleistungen. Das Resultat dieser Entwicklungen ist ein hoher Investitionsdruck in qualifiziertes Personal und IT.

Gemessen an den gesamten Assets under Custody per Ende 2010 stehen die Commerzbank (541 Mrd. Euro), BNY Mellon (531,7 Mrd. Euro) und die Landesbank Baden Württemberg (405,2 Mrd. Euro) an der Spitze. Gemessen an den Assets under Depotbank liegen die Global Custodians State Street (209,9 Mrd. Euro), BNY Mellon (129 Mrd. Euro) und BNP Paribas (124 Mrd. Euro) vorne. Die genannten Custodians konnten ihre Assets under Depotbank im Vergleich zum Vorjahr steigern. (Erläuterung: Assets under Depotbank umfassen nur die in Sondervermögen wie Spezial- und Publikumsfonds verwalteten Kapitalanlagen. Zu den Assets under Custody zählen darüber hinaus auch alle anderen Anlagen, wie zum Beispiel vom Investor direkt gehaltene Wertpapiere).

Allerdings bedeutet die Größe eines Anbieters nicht, dass die angebotene Qualität für alle Belange eines institutionellen Investors am besten ist. Die Größe bietet auf der einen Seite Vorteile bei der Marktabdeckung oder beim Zugriff auf zentrale Ressourcen. Auf der anderen Seite können aber auch kleinere Adressen hinsichtlich Kundenkenntnis, Flexibilität und Service oder dem Angebot wesentlicher Dienstleistungen auf Augenhöhe agieren und punkten. (Kommalpha: ra)


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Meldungen: Studien

  • Datenschutz als Innovations-Bremse

    Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Gefahr von Cyberattacken

    IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 Prozent) befürchten laut einer aktuellen EY-Studie Hackerangriffe und bewerten die Gefahr dabei als "eher hoch" bis "sehr hoch". Besonders große Sorgen machen sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 Prozent), Energie und Metallverarbeitung (80 Prozent), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 Prozent).

  • Revolution in der Fertigung

    NTT Data stellte die Ergebnisse ihrer neuesten Studie vor. Die Daten zeigen, dass Fertigungsunternehmen beim Einsatz von GenAI zwar vor einigen Hürden stehen, die Technologie aber das Potenzial hat, ein ganz neues Niveau an Effizienz und Innovationskraft hervorzubringen. Neben den vielen Anwendungsbereichen von GenAI untersuchte die Studie "Von der Fertigungshalle ins KI-Zeitalter: Haben Sie einen Masterplan oder Nachholbedarf?" auch die Herausforderungen, denen sich das produzierende Gewerbe gegenübersieht.

  • Drei Viertel lassen KI-Chancen liegen

    Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

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