Risikomanagement und Compliance-Management


Nachbericht zum "Corporate Risk Masters 2010": Erfolgsfaktoren und Stolpersteine im Risikomanagement
Und auch Risikomodelle haben Grenzen, die erkannt werden müssen


(18.05.10) - Am 13. und 14. April diskutierten mehr als 50 Risikomanager auf der Fachkonferenz "Corporate Risk Masters" von econique in Berlin über die Erfolgsfaktoren und Stolpersteine im Risikomanagement. In aktuellen Fallstudien von namhaften Unternehmen wie Media Saturn Holding, Nokia Siemens Networks, Austrian Airlines, Leoni AG, Fritz Dräxlmeier AG oder der Techniker Krankenkasse präsentierten die Referenten neue Lösungsansätze und Erfahrungen aus ihrer täglichen Arbeit.

Das plakativste Motiv der zahlreichen Vorträge bildete Titanic-Kapitän Edward Smith, der mit seinem "unsinkbaren" Schiff einen Eisberg rammte und dabei jegliches Risikobewusstsein vermissen ließ. Doch gerade darauf kommt es bei einem erfolgreichen Risikomanagement und Compliance-Management an: Bewusstsein erzeugen bei allen Mitarbeitern. "Jeder Einzelne ist gewissermaßen auch ein Sicherheitsbeauftragter", konstatierte Miriam Kraus, Senior Vice President Global Governance, Risk & Compliance der SAP AG.

Neben dem Bottum-up-Ansatz sollte die Unterstützung und Wertschätzung aber auch top-down durch das Management und dessen Sensibilität für das Risikomanagement erfolgen. Die Wichtigkeit einer "Risikokultur", die gelebt und vorgelegt wird, betonte auch der Vorsitzende der Corporate Risk Masters und Leiter Risk Management bei der axpo AG, Claudio Burkhard.

Risikoketten, Risiko-Controlling und Risikomodelle
Potenzielle Risiken als solche wurden ebenfalls thematisiert. Meist sind es ganze Risikoketten mit weiteren externen Faktoren, die wirklich bestandsgefährdend wirken. Der Risikomanager ist dabei eher ein Risiko-Controller: Er kann den Risikoeintritt nicht unbedingt verhindern, aber doch frühzeitig erkennen. Und auch Risikomodelle haben Grenzen, die erkannt werden müssen. Andreas Schneeberger, Head Internal Audit, Compliance and Enterprise Risk Management bei der Nobe, Biocare Holding AG brachte es auf den Punkt: "Die Realität orientiert sich nicht an Risikomodellen."

Vielfältige Nutzwerte für Teilnehmer
In vertiefenden Workshops, Arbeitsgruppen und Einzelgesprächen konnten die Teilnehmer individuelle Problemstellungen erörtern und wertvolle Informationen für ihren Arbeitsalltag sammeln.
Die anwesenden Riskomanager zeigten sich von der Qualität der Veranstaltung begeistert. Dazu Peter Viehböck, Leiter Treasury und Riskmanagement der Lenzing AG: "Exzellente Vorträge auf qualitativ sehr hohem Niveau. Wer hier nichts mitnehmen konnte, der hat schon alles im Griff."

3. Jahreskonferenz Compliance Masters am 27./28. September 2010
Von den Erfahrungen der Vorreiter profitieren sowie Problem- oder Gefahrenpotentiale richtig analysieren und bewerten, um die eigenen Ressourcen ensprechend auszurichten: das gilt auch für die Compliance Masters 2010, die am 27. und 28.09.2010 in Berlin stattfinden werden. Inhalte der Konferenz sind u.a. Auf- und Ausbau nachhaltiger Compliance-Strukturen, Umsetzung von Compliance-Anforderungen durch IT, Installation von Präventionsprogrammen oder Management von Risiken der Wirtschaftskriminalität.



econique: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Identitäts-Wallet (EUDI-Wallet)

    Ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und deutscher Kreditwirtschaft setzt sich für die rasche Einführung einer europäischen digitalen Identität ein. In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die unterzeichnenden Verbände, darunter Bitkom und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), klare politische Leitlinien sowie eine beschleunigte Umsetzung für die Identitäts-Wallet (EUDI-Wallet). Eine Wallet ist eine virtuelle Brieftasche, in der verschiedene digitale Dokumente auf dem Smartphone oder Tablet gespeichert werden können.

  • In den Diensten der Rechtsberufe

    Doctrine, Plattform für juristische KI, steigt in den deutschen Markt ein. Das französische Legaltech-Unternehmen bietet seine Lösungen nun auch deutschen Kanzleien, Unternehmen, Behörden und Gerichten an. Doctrine entwickelt KI-Werkzeuge, die auf der Grundlage verlässlicher juristischer Informationen bei der Recherche sowie dem Verfassen juristischer Schriftsätze unterstützen. In Deutschland kooperiert Doctrine dazu mit dejure.org, einer der vertrauenswürdigsten Quellen für juristische Informationen. Doctrine geht hierzu eine strategische Beteiligung an dejure.org ein.

  • Cloud-Souveränität beginnt in Europa

    Wer hat Zugriff auf unsere Daten - und wo sind diese gespeichert? Diese Fragen stellen sich aktuell immer mehr Unternehmen in Europa. Angesichts zunehmender Cyberrisiken und globaler Spannungen wächst das Bewusstsein für digitale Souveränität. Und das zu Recht: Besonders die Zusammenarbeit mit US-Cloud-Diensten führt für europäische Unternehmen immer wieder zu Herausforderungen - sowohl operativ, rechtlich als auch sicherheitstechnisch. Die Bedeutung des europäischen Datenstandorts für Resilienz, Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit ist daher wichtiger denn je. Das gilt gerade für das Vertragsmanagement. Denn hier kommen hochsensible Informationen ins Spiel.

  • Kernkapital geht insgesamt zurück

    Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) und die Europäische Zentralbank (EZB) haben die Ergebnisse ihres regelmäßigen Stresstests veröffentlicht. Seit dem Frühjahr haben sich die Kreditinstitute der Simulation eines Basis- und eines pessimistischen Drei-Jahres-Szenarios mit einem schweren makroökonomischen Abschwung gestellt. Die Ergebnisse werden von der EZB zur Berechnung der individuellen aufsichtlichen Eigenmittelempfehlung der Institute herangezogen. Der Stresstest hatte zuletzt 2023 stattgefunden.

  • Bitkom veröffentlicht Transparenzbericht

    Als erster großer Wirtschaftsverband hat Bitkom einen umfassenden Transparenzbericht veröffentlicht. Er enthält unter anderem detaillierte Angaben zur internen Organisation, Entscheidungsprozessen, Mitgliederstrukturen, Finanzen und Beschäftigten, Kommunikation und den politischen Aktivitäten. Mit dem Transparenzbericht geht Bitkom deutlich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen