Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Forschung & Effiziente Governance-Struktur


Europäische Kommission begrüßt die Annahme des Pakts für Forschung und Innovation in Europa
Mit dem neuen Governance-Rahmen enger mit den Mitgliedstaaten und Interessenträgern zusammenarbeiten



Der Rat der Europäischen Union hat eine Empfehlung zu einem "Pakt für Forschung und Innovation in Europa" (Pakt für FuI) sowie seine Schlussfolgerungen zur künftigen Governance des Europäischen Forschungsraums angenommen. Mit dem Pakt für Forschung und Innovation werden gemeinsame Werte und Grundsätze für Forschung und Innovation in Europa festgelegt, etwa die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung sowie die Mobilität von Forschenden und der Austausch von Wissen. Ferner werden 16 gemeinsame Schwerpunktbereiche für gemeinsame Maßnahmen skizziert – von der Förderung einer offenen Wissenschaft für einen schnelleren Austausch von Wissen und Daten bis hin zur Stärkung der wissenschaftlichen Führungsrolle und Exzellenz der Europäischen Union unter Einbeziehung aller europäischen Regionen und Bürger.

Gleichzeitig wird in den Schlussfolgerungen des Rates auf die erste politische Agenda für den Europäischen Forschungsraum verwiesen, in der 20 freiwillige Maßnahmen für die nächsten drei Jahre festgelegt sind. Zu diesen Maßnahmen gehören die Förderung attraktiver und nachhaltiger Laufbahnen in der Forschung, die Heranführung der Bürger an die Wissenschaft und die Verbesserung des EU-weiten Zugangs zu Exzellenz.

Der Pakt und die Schlussfolgerungen enthalten eine neue Vision und neue Prioritäten, bekräftigen das Engagement der EU und der Mitgliedstaaten für den Europäischen Forschungsraum und schaffen für ihn eine neue Verwaltungsstruktur. Sie sind ein wichtiger Meilenstein bei der Verwirklichung des "neuen Europäischen Forschungsraums für Forschung und Innovation".

Margrethe Vestager, die für das Ressort "Ein Europa für das digitale Zeitalter" zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin, erklärte: "Gemeinsam mit den Mitgliedstaaten kommen wir nun beim Pakt für Forschung und Innovation sowie einer effizienten Governance-Struktur für den neuen Europäischen Forschungsraum voran. Nachdem wir jetzt unsere gemeinsamen Werte und unsere strategischen Prioritäten für Forschung und Innovation festgelegt haben, wird es für uns einfacher, unsere Forschungs- und Innovationsanstrengungen zu bündeln und innovative, nachhaltige Lösungen auf den Markt zu bringen."

Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, erklärte: "Die Annahme des Pakts und der Schlussfolgerungen des Rates bringt uns voran bei unserem Ziel, einen zukunftsfähigen Europäischen Forschungsraum zu schaffen. Dies zeigt, dass wir alle gemeinsam die Forschungs- und Innovationspolitik mit konkreten Maßnahmen nutzen wollen, um die Herausforderungen der heutigen Zeit zu meistern – vor allem den ökologischen und digitalen Wandel. Mit dem neuen Governance-Rahmen können wir noch enger mit den Mitgliedstaaten und Interessenträgern zusammenarbeiten, um den einheitlichen und grenzenlosen Markt für Forschung, Innovation und Technologie zu schaffen, den Europa für seine Wettbewerbsfähigkeit braucht."

Der Pakt für FuI zeugt vom Ehrgeiz Europas für Reformen zur Förderung von Forschung und Innovation und schafft die Grundlage für eine vereinfachte Koordinierung mit den Mitgliedstaaten und einen aktualisierten Überwachungsmechanismus zur Bewertung der erzielten Fortschritte. Mit der neuen Governance für den Europäischen Forschungsraum (EFR) wird die derzeitige Struktur verbessert und somit eine engere Zusammenarbeit und Koordinierung der Politik in der gesamten EU und in ihren Mitgliedstaaten ermöglicht. Dazu gehört die Ausarbeitung der ersten politischen Agenda für den EFR mit konkreten Maßnahmen für die nächsten drei Jahre. Die im Pakt festgelegten prioritären Aktionsbereiche bieten einen stabilen Rahmen für Aktualisierungen der gemeinsamen politischen Agenda für den EFR nach 2024.

Das künftige EFR-Forum – eine Expertengruppe der Kommission, die sich aus Vertretern der Kommission und der Mitgliedstaaten zusammensetzt – wird Anfang 2022 eingerichtet. Im Rahmen des EFR-Forums werden die Mitgliedstaaten und die Kommission die Durchführung der EFR-Maßnahmen gemeinsam konzipieren und koordinieren, künftige Aktualisierungen der politischen Agenda für den EFR vorbereiten und die Einbeziehung der mit "Horizont Europa" assoziierten Länder, weiterer relevanter Drittländer und der Interessenträger sicherstellen. Darüber hinaus wird bis Mitte 2022 das neue EFR-Überwachungssystem eingerichtet, das einen Anzeiger (Scoreboard), ein Dashboard und eine Online-Plattform für politische Maßnahmen vorsieht.

Hintergrund
Der Europäische Forschungsraum wurde 2000 eingerichtet, damit die Forschungs- und Innovationssysteme Europas besser integriert werden. Außerdem sollte so eine bessere Zusammenarbeit zwischen der EU, den Mitgliedstaaten und den Interessenträgern erreicht werden.

Mittlerweile hat sich der Kontext geändert – nicht zuletzt aufgrund der Ziele der EU beim ökologischen und digitalen Wandel und der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Wirtschaft und Gesellschaft – und für den Europäischen Forschungsraum sind neue Anforderungen entstanden. Der Prozess zur Neubelebung des EFR begann 2018. In der Mitteilung der Kommission "Ein neuer EFR für Forschung und Innovation" vom September 2020 wurde eine neue Vision dargelegt, die im Dezember 2020 in den Schlussfolgerungen des Rates zum neuen EFR gebilligt wurde. Mit der Einrichtung des EFR-Forums für den Übergang – einer Expertengruppe, die sich aus der Kommission und den Mitgliedstaaten zusammensetzt – wurde Anfang 2020 mit der gemeinsamen Arbeit begonnen.

Im Anschluss an den Vorschlag der Kommission vom Juli 2021 werden jetzt mit dem Pakt für FuI prioritäre Bereiche für gemeinsame Maßnahmen im Europäischen Forschungsraum dargelegt, die Ziele für Investitionen und Reformen festgelegt und die Grundlage für einen vereinfachten Prozess der politischen Koordinierung und Überwachung auf EU-Ebene und auf Ebene der Mitgliedstaaten geschaffen. Auf diese Weise können Reform- und Investitionskonzepte ausgetauscht und der Austausch bewährter Verfahren verbessert werden.

Die Annahme des Pakts für FuI und der Schlussfolgerungen des Rates einschließlich der ersten politischen Agenda für den EFR sind wesentliche Schritte, um die Vision in die Praxis umzusetzen. Die Arbeit des EFR-Forums für den Übergang und die Einbeziehung der Interessenträger haben in hohem Maße zu diesen beiden Meilensteinen beigetragen.
(Europäische Kommission: ra)

eingetragen: 05.12.21
Newsletterlauf: 16.02.22


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Europäische Kommission

  • Forderungen nach mehr Flexibilität

    Die Europäische Kommission hat offiziell eine Verordnung angenommen, mit der europäischen Landwirtinnen und Landwirten eine teilweise Ausnahme von der Konditionalitätsregelung für brachliegende Flächen gewährt wird. Dem vorangegangen waren der Vorschlag der Kommission vom 31. Januar sowie Gespräche mit den Mitgliedstaaten in Ausschusssitzungen.

  • Verwaltungsaufwand für Landwirte begrenzen

    Die Europäische Kommission hat dem belgischen Ratsvorsitz ein Papier übermittelt, in dem erste mögliche Maßnahmen zur Verringerung des Verwaltungsaufwands für die Schultern der Landwirte dargelegt werden. Das Dokument enthält eine Reihe kurz- und mittelfristiger Maßnahmen, die zur Vereinfachung ergriffen werden können

  • Wegweisendes Regelwerk der EU

    Das Gesetz über digitale Dienste ist das wegweisende Regelwerk der EU, mit dem das Online-Umfeld sicherer, gerechter und transparenter gemacht werden soll, und wird auf alle Online-Vermittler in der EU angewandt. Es schützt die Nutzer in der EU besser vor illegalen Waren und Inhalten und sorgt für die Wahrung ihrer Rechte auf Online-Plattformen, auf denen sie mit anderen Nutzern in Kontakt treten, Informationen austauschen oder Produkte kaufen.

  • Untersuchung betrifft mutmaßliche Mängel

    Die Europäische Kommission hat ein förmliches Verfahren eingeleitet, um zu prüfen, ob TikTok in den Bereichen Jugendschutz, Transparenz der Werbung, Datenzugang für Forschende sowie Risikomanagement in Bezug auf suchterzeugendes Design und schädliche Inhalte möglicherweise gegen das Gesetz über digitale Dienste verstoßen hat.

  • Influencer-Posts in sozialen Medien

    Die Europäische Kommission und die nationalen Verbraucherschutzbehörden von 22 Mitgliedstaaten sowie Norwegen und Island haben die Ergebnisse einer Überprüfung ("Sweep") von Influencer-Posts in den sozialen Medien veröffentlicht. Demnach veröffentlichen fast alle Influencerinnen und Influencer (97 Prozent) kommerzielle Inhalte, aber nur jeder fünfte gibt systematisch an, dass es sich bei diesem Content um Werbung handelt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen